rgehn: und ihr lacht dazu: - der Donner ist euer Gelaechter! Ha, was war
das?"
Ein Blitz und ein Donner, der alle fruehern uebertraf, zuckte und krachte.
Aspa fuhr vom Boden auf.
"Was ist das fuer ein grosses Haus, Aspa? die dunkle Masse uns gegenueber?
Der Blitz hat wohl gezuendet: - brennt es?"
"Nein, Dank den Goettern! es brennt nicht! Der Blitz hat sie nur
beleuchtet. Es sind die Kornspeicher des Koenigs."
"Ha, habt ihr fehl geblitzt, ihr Goetter?" So schrie die Koenigin. "Auch die
Sterblichen fuehren den Blitz der Rache."
Und sie sprang vom Fenster hinweg, - und das Gemach war ploetzlich dunkel.
"Koenigin - Herrin - wo bist - wohin bist du verschwunden?" rief Aspa. Und
sie tastete an den Waenden. Aber das Gemach war leer: und Aspa rief umsonst
nach ihrer Herrin.
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Unten auf der Strasse wogte nach der Basilika von Sankt Apollinaris hin ein
frommer Zug.
Ravennaten und Goten, Kinder und Greise, sehr viele Frauen: Knaben mit
Fackeln schritten voran, hinter ihnen Priester mit Kreuzstangen und
Fahnen. Und durch das Bruellen des Donners und durch das Pfeifen des
Sturmes scholl die alte, feierlich ergreifende Weise:
_dulce mihi cruciari, parva vis doloris est:_
_malo mori quam foedari: major vis amoris est._
Die Antwort aber des zweiten Halbchors lautete:
_parce, judex, contristatis parce pecatoribus,_
_qui descendis perflammatis ultor jam in nubibus._
Und der Bittgang verschwand in der Kirche. Auch die naechsten Aufseher der
Kornspeicher schlossen sich dem Zuge an.
Auf den Stufen der Basilika, gerade der Thuer der Speicher gegenueber, sass
das Weib im braunen Mantel: still und furchtlos im Aufruhr der Elemente,
die Haende nicht gefaltet, aber ruhig im Schos liegend. Der Mann in der
Sturmhaube stand neben ihr.
Eine gotische Frau, die in die Kirche eilte, erkannte sie im Schein eines
Blitzes. "Du wieder hier, Landsmaennin? Ohne Obdach? Ich habe dir doch oft
genug mein Haus angeboten. Du scheinst fremd hier in Ravenna?"
"Ich bin fremd. Doch hab' ich Obdach." - "Komm mit in die Kirche und bete
mit uns."
"Ich bete hier." - "Du betest? Du singst nicht und sprichst nicht?"
"Gott hoert mich doch." - "Bete doch fuer die Stadt. Sie fuerchten, es komme
das Ende der Welt."
"Ich fuerchte es nicht, wenn es kommt."
"Und bete fuer unsern guten Koenig, der uns Brot giebt alle Tage." - "Ich
bete fuer ihn."
Da toente der waffenklirrende Schrit
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