ndte die Stadt. Des Praefekten feiner Plan war, so
schien es, an der schlichten Wuerde des Gotenkoenigs gescheitert. -
Und noch eine Stunde verging. Es war dunkler, aber nicht kuehler geworden.
Da erhob sich vom Meere ploetzlich ein starker Windstoss aus Sueden: er schob
die schwarzen Wolkenballen mit rasender Eile nach Norden. Sie lagerten
jetzt dicht und schwer ueber der Stadt.
Aber auch das Meer, der Suedosten, ward dadurch nicht frei. Denn eine
zweite, gleiche Wolkenmauer war dort emporgestiegen und hatte sich
unmittelbar an die erste geschlossen. Der ganze Himmel ueber Meer und Land
war jetzt ein schwarzes Gewoelbe.
Hildebad ging, weinmuede, nach seinem Nachtposten an der porta Honorii:
"Noch immer auf Wache, Fridugern?" rief er dem jungen Goten hinauf. "Und
noch immer kein Regen! Die arme Erde! Wie sie duersten muss! sie dauert
mich! Gute Wache!"
In den Haeusern war es unleidlich schwuel: denn der Wind kam aus den heissen
Sandwuesten Afrikas.
Die Leute draengten sich, geaengstigt von dem drohenden Aussehen des
Himmels, hinaus ins Freie, zogen in dichten Haufen durch die Strassen oder
lagerten sich in Gruppen in den Vorhallen und Saeulengaengen der Basiliken.
Auf den Stufen von Sankt Apollinaris draengte sich viel Volk zusammen. Und
es ward, obwohl erst Sonnenuntergangszeit, doch voellig dunkle Nacht.
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Auf dem Ruhebett in ihrem Schlafgemach lag Mataswintha, die Koenigin, mit
todesbleichen Wangen, in schwerer Betaeubung. Aber ohne Schlaf. Die
weitgeoeffneten Augen starrten in die Dunkelheit.
Nicht eine Silbe hatte sie auf Aspas aengstliche Fragen gesprochen und
zuletzt die Weinende mit einer Handbewegung entlassen.
Unwillkuerlich kehrten in ihrem eintoenigen Denken die Worte wieder.
Witichis - Rauthgundis - Mataswintha! Mataswintha - Rauthgundis -
Witichis!
Lange, lange lag sie so und nichts schien den unaufhoerlichen Kreislauf
dieser Worte unterbrechen zu koennen.
Da ploetzlich fuhr ein roter Strahl grell und blendend durch das Gemach und
im selben Augenblick schmetterte ein furchtbarer Donnerschlag, ein Donner,
wie sie ihn nie vernommen, grollend, knatternd, prasselnd, krachend ueber
die bebende Stadt.
Der Angstschrei ihrer Frauen schlug an ihr Ohr: sie fuhr empor. Sie setzte
sich aufrecht auf dem Ruhebett. Aspa hatte ihr das Obergewand abgenommen.
Sie trug nur noch das weissseidne Unterkleid: sie warf die wallenden Wogen
ihres Haares ueber die
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