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er aufs neue angeknuepften Verhandlungen sicher zu erwarten. Und dieser Entsatz musste notwendig die Aufhebung der Belagerung herbeifuehren. Dies wussten - oder ahnten doch - Belisar und Cethegus so gut wie Witichis: und rastlos spaehten sie nach allen Seiten, ein Mittel zu finden, den Fall der Stadt zu beschleunigen. Der Praefekt suchte natuerlich vor allem seine geheime Verbindung mit der Gotenkoenigin zu diesem Zwecke zu benutzen. Aber einmal war der Verkehr mit ihr jetzt sehr erschwert, da die Goten alle Ausgaenge der Stadt sorgfaeltig ueberwachten. Und dann schien auch Mataswintha wesentlich veraendert und keineswegs mehr so bereit und willfaehrig, sich als Werkzeug gebrauchen zu lassen, wie ehedem. Sie hatte eine rasche Vernichtung oder Demuetigung des Koenigs erwartet. Das lange Hinzoegern ermuedete sie: und zugleich hatten die grossen Leiden ihres Volkes in Kampf und Hunger und Krankheit angefangen, sie zu erschuettern. Dazu kam endlich, dass die traurige Verwandlung in dem sonst so kraeftigen und gesundfreudigen Wesen des Koenigs, der stille, aber tiefe und finstre Gram, der ueber seiner Seele lag, maechtig an ihrem Herzen ruettelte. Wenn sie auch mit der ganzen Ungerechtigkeit des Schmerzes, mit dem bittern Stolz gekraenkter Liebe ihn verklagte, dass er ihr Herz verworfen und doch, um der Krone willen, mit Gewalt ihre Hand erzwungen hatte, und wenn sie ihn dafuer auch mit der ganzen leidenschaftlichen Glut ihres Wesens zu hassen glaubte und zum Teil auch wirklich hasste, so war doch dieser Hass nur umgeschlagene Liebe. Und als sie ihn nun von dem schweren Unglueck der gotischen Waffen, von dem Fehlschlagen all' seiner Plaene - an dem ihr heimtueckischer Verrat so grossen Anteil trug, - tief, bis zur krankhaft-schwermuetigen Verfinsterung des Geistes, zu marternder Selbstpeinigung niedergebeugt sah, so wirkte dieser Anblick gewaltig auf ihre aus Haerte und Glut seltsam gemischte Natur. Sie haette im Augenblick des schmerzlichen Zornes mit Entzuecken sein Blut fliessen sehen. Aber mondenlang ihn mit bohrendem Gram sich selbst zerstoeren sehen, - das ertrug sie nicht. Zu dieser weichern Stimmung trug aber endlich wesentlich bei, dass sie seit der Ankunft in Ravenna auch eine Veraenderung in des Koenigs Benehmen gegen sie selbst bemerkt zu haben glaubte. Spuren von Reue, dachte sie, von Reue ueber die Gewaltsamkeit, mit welcher er in ihr Leben eingegriffen hatte. Und weil sich in diesem Glauben ihr hartes,
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