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geheuren schwarzen Wolkenwand gewesen, welche die Nacht ueber aus dem Osten aufgestiegen war, jedoch seit dem Morgen unbeweglich, wie Verderben bruetend, ueber dem Meere stand und die Haelfte des Horizonts bedeckte. Aber im Sueden brannte die Sonne mit unertraeglich stechenden Strahlen aus dem unbewoelkten Himmel. Die gotischen Wachen hatten Helm und Harnisch abgelegt: sie setzten sich lieber den Pfeilen der Feinde als dieser unleidlichen Hitze aus. Kein Lueftchen regte sich mehr. Der Ostwind, der jene Wolkenschicht heraufgefuehrt, war ploetzlich gefallen. Unbeweglich, bleigrau lag das Meer: die Zitterpappeln im Schlossgarten standen regungslos. Allein in die Tags zuvor ebenfalls verstummte Tierwelt war Angst und Unruhe geraten. An dem heissen Sand der Kueste hin flatterten Schwalben, Moewen und Sumpfvoegel unsicher, ziellos, hin und her, ganz nieder an der Erde hinstreichend und manchmal schrille Rufe gellend. In der Stadt aber liefen die Hunde winselnd aus den Haeusern: die Pferde rissen sich in den Staellen los und schlugen, ungeduldig schnaubend, droehnenden Hufes um sich; klaeglich schrieen Katzen, Esel und Maultiere und von den Dromedaren Belisars rasten und schaeumten sich drei zu Tode in wuetenden Anstrengungen, zu entkommen. - Es neigte jetzt gegen Abend. Die Sonne drohte, alsbald unter den Horizont zu sinken. Auf dem Forum des Herkules sass ein Buerger von Ravenna auf der Marmorstufe vor seinem Hause. Er war ein Winzer und schenkte, wie der verdorrte Rebenzweig ueber seiner Thuer zeigte, in seinem Hause selbst von seinem Gewaechs. Er blickte nach dem drohenden Wettergewoelk. "Ich wollte, es kaeme Regen," seufzte er. "Koemmt nicht Regen, so koemmt Hagel und zerschlaegt vollends, was an Wachstum draussen die Rosse der Feinde noch nicht zerstampft haben." "Nennst du die Truppen unsres Kaisers Feinde?" fluesterte sein Sohn, ein roemischer Patriot. Aber leise. Denn eben bog um die Ecke eine gotische Runde. "Ich wollte, der Orcus verschlaenge sie alle miteinander, Griechen und Barbaren! Die Goten haben wenigstens immer Durst. Siehst du, da koemmt der lange Hildebadus, der ist der Durstigsten einer. Sollte mich wundern, wenn er heute nicht trinken wollte, da die Steine bersten moechten vor Trockenheit." Hildebad hatte die naechste Wache abgeloest und schlenderte nun langsam heran, den Helm im linken Arm, die lange Lanze laessig ueber der Schulter. Er schritt an der Weinschenke vorbei, zu grossem Befre
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