. Die Wachen sollen ihn teilen." - "All deinen Wein? O Koenig, mein
Schenkamt ist gar leicht geworden. Du hast noch anderthalb Kruege. Und
Hildebrand, dein Arzt, sprach, du sollst dich staerken."
"Und wer staerkt diese, Hildebad? Die Not macht sie zu wilden Tieren!"
"Komm mit nach Hause," mahnte Totila, des Koenigs Mantel ergreifend. "Hier
ist nicht gut sein."
Im Zelt des Koenigs angelangt, setzten sich die Freunde schweigend um den
schoenen Marmortisch, der auf goldnen Gefaessen steinhartes verschimmeltes
Brot aufwies und wenige Stuecke Fleisch. "Es war das letzte Pferd aus den
koeniglichen Staellen," sagte Hildebad, - "bis auf Boreas." - "Boreas wird
nicht geschlachtet! - mein Weib, mein Kind sind auf seinem Ruecken
gesessen."
Und er stuetzte das muede Haupt auf die beiden Haende: eine neue schwere
Pause trat ein. "Freunde," hob er endlich an, "das geht nicht laenger also.
Unser Volk verdirbt vor diesen Mauern. Mein Entschluss ist schwer und
schmerzlich gereift -"
"Sprich's noch nicht aus, o Koenig!" rief Hildebad. "In wenig Tagen trifft
Graf Odoswinth von Cremona ein mit der Flotte: und wir schwelgen in allem
Guten."
"Er ist noch nicht da!" sprach Teja.
"Und unser Verlust an Menschen, so schwer er ist," ermutigte Totila, "wird
er nicht durch frische Mannschaft ersetzt, wenn Graf Ulithis von Urbinum
eintrifft, mit den Besatzungen, die der Koenig aus den Festen von Ravenna
bis Rom weggezogen hat, unsre leeren Zelte zu fuellen?"
"Auch Ulithis ist noch nicht da," sprach Teja. "Er soll noch in Picenum
stehen. Und kommt er gluecklich an, so wird der Mangel im Lager noch
groesser."
"Doch auch die Roemerstadt muss fasten!" meinte Hildebad, das harte Brot mit
der Faust auf dem Steintisch zerschlagend. "Lass sehn, wer's laenger
aushaelt!"
"Oft hab' ich's ueberdacht in schweren Tagen und schlummerlosen Naechten,"
fuhr der Koenig langsam fort.
"Warum? warum das alles so kommen musste? Nach bestem Gewissen hab' ich
immer wieder Recht und Unrecht abgewogen, zwischen unsern Feinden und uns:
und ich kann's nicht anders finden, als dass Recht und Treue auf unsrer
Seite stehen. Und wahrlich, an Kraft und Mut haben wir's nicht fehlen
lassen."
"Du am wenigsten," sagte Totila.
"Und an keinem schwersten Opfer!" seufzte der Koenig. "Und wenn nun doch,
wie wir alle sagen, ein Gott im Himmel waltet, gerecht und gut und
allgewaltig, warum laesst er all' dies ungeheure, unverdiente Elend zu?
Warum muessen wir erli
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