fuer dich! Wahrlich, Mataswintha," - und sein Auge ruhte mit
Bewunderung auf ihr, - "du bist - wunderschoen. Ich rechn' es mir zum
groessten Stolz, dass selbst du mich nicht in Liebe entzuendet und von meinen
Plaenen abgebracht hast. Aber du bist zu schoen, zu koestlich, nur der Rache
und dem Hass zu leben. Wenn unser Ziel erreicht, - dann nach Byzanz!
Als mehr denn Kaiserin: - als Ueberwinderin der Kaiserin!"
"Wenn mein Ziel erreicht, ist mein Leben vollendet. Glaubst du, ich
ertruege den Gedanken, aus eitel Herrschsucht mein Volk zu verderben, um
kluger Zwecke willen? Nein: ich konnt' es nur, weil ich musste. Die Rache
ist jetzt meine Liebe und mein Leben und" ... - -
Da scholl von der Fronte des Gebaeudes her, aber noch innerhalb der Mauer,
laut und schrillend der Ruf des Kaeuzchens, einmal - zweimal rasch nach
einander.
Wie staunte Perseus, als er den Praefekten eilig an die Kehle der Bildsaeule
druecken sah, an der er lehnte, und wie sich diese geraeuschlos in zwei
Haelften auseinander schlug. Cethegus schluepfte in die Oeffnung: die Statue
klappte wieder zusammen. Mataswintha aber und Aspa sanken wie betend auf
die Stufen des Altars.
"Also war's ein Zeichen! Es droht Gefahr:" dachte der Spaeher; "aber wo ist
die Gefahr? und wo der Warner?" Und er wandte sich, trat vor und sah nach
links, nach der Seite der Goten.
Allein damit trat er in den Bereich des Mondlichts: und in den Blick des
Mauren Syphax, der vor der Eingangsthuer des Hauptgebaeudes in einer leeren
Nische Schildwache stand, und bisher scharf nach der linken, der
gotischen, Seite hin, gespaeht hatte.
Von dort, von links her, schritt langsam ein Mann heran. Seine Streitaxt
blitzte im Mondlicht.
Aber auch Perseus sah jetzt eine Waffe aufblitzen: es war der Maure, der
leise sein Schwert aus der Scheide zog.
"Ha," lachte Perseus, "bis die beiden mit einander fertig sind, bin ich in
Rom, mit meinem Geheimnis."
Und in raschen Spruengen eilte er nach der Mauerluecke des Vorhofs, durch
die er eingedrungen. Zweifelnd blickte Syphax einen Augenblick nach rechts
und nach links. Zur Rechten sah er entweichen einen Lauscher, den er jetzt
erst ganz entdeckte. Zur Linken schritt ein gotischer Krieger herein in
den Tempelhof. Er konnte nicht hoffen, beide zu erreichen und zu toeten.
Da ploetzlich schrie er laut: "Teja, Graf Teja! Hilfe! zu Hilfe! Ein Roemer!
rettet die Koenigin! dort rechts an der Mauer, ein Roemer!"
Im Fluge war Teja heran, be
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