iter Bote des Ursicinus.
"Diese Strecke braucht ihr nicht zu decken! Ihr wisst, sie steht unter
Sankt Peters besonderem Schutz: das reicht!" sprach beruhigend
Constantinus. Cethegus laechelte: "Ja, heute gewiss: denn sie wird gar nicht
angegriffen."
Da jagte Marcus Licinius atemlos heran. "Praefekt, rasch aufs Kapitol, von
wo ich eben komme. Alle sieben Lager der Feinde speien Barbaren zugleich
aus allen Lagerpforten: es droht ein allgemeiner Sturm gegen alle Thore
Roms."
"Schwerlich!" laechelte Cethegus. "Aber ich will hinauf. Du aber, Marcus
Licinius, stehst mir ein fuer das tiburtiner Thor. Mein muss es sein, nicht
Belisars! Fort mit dir! Fuehre deine zweihundert Legionare dorthin!"
Er stieg zu Pferd und ritt zunaechst gegen das Kapitol zu, um den Fuss des
Viminal. Hier traf er auf Lucius Licinius und seine Isaurier. "Feldherr,"
sprach ihn dieser an, "es wird Ernst da draussen. Sehr Ernst! Was ist's mit
den Isauriern? Bleibt es bei deinem Befehl?"
"Habe ich ihn zurueckgenommen?" sagte Cethegus streng. "Lucius, du folgst
mir und ihr andern Tribunen. Ihr Isaurier rueckt unter eurem Haeuptling
Asgares zwischen die Thermen des Diokletian und das tiburtiner Thor."
Er glaubte an keine Gefahr fuer Rom. Meinte er doch zu wissen, was allein
in diesem Augenblick die Goten wirklich beschaeftigte. "Dieser Schein eines
allgemeinen Angriffs soll," dachte er, "die Byzantiner nur abhalten, ihres
bedrohten Feldherrn vor den Thoren zu gedenken."
Bald hatte er einen Turm des Kapitols erreicht, von welchem er die ganze
Ebene ueberschauen konnte. Sie war erfuellt von gotischen Waffen. Es war ein
herrliches Schauspiel. Aus allen Lagerthoren wogte die ganze Streitmacht
des gotischen Heeres heran, die ganze Ausdehnung der Stadt umguertend. Der
Angriff sollte offenbar gegen alle Thore zugleich unternommen werden und
war nach Einem Gedanken entworfen.
Voran in dem ganzen, zu drei Vierteln geschlossenen Kreise schritten
Bogenschuetzen und Schleuderer, in leichten Plaenklerschwaermen, die Zinnen
und Brustwehren von Verteidigern zu saeubern. Darauf folgten Sturmboecke,
Widder, Mauerbrecher aus roemischen Arsenalen entnommen oder roemischen
Mustern, wiewohl oft ungeschlacht genug, nachgebildet, mit Pferden und
Rindern bespannt, bedient von Truppen, die, fast ohne Angriffswaffen, nur
mit breiten Schilden sich und die Bespannung gegen die Geschosse der
Belagerten decken sollten. Dicht hinter ihnen schritten die zum
eigentlichen Angr
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