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gang. Der alte Corbulo und seine Tochter Daphnidion stuetzten sie. "Spaet erst erfuhr ich," schloss sie, "dass mein Kind aus dem toedlichen Becher getrunken. Und niemand war da, Kamilla in den Arm zu fallen, als sie trinken wollte. Denn ich war noch im Boot auf dem Meere und Cethegus noch in dem Platanengang." Da rief der alte Corbulo erbleichend: "Wie? der Praefekt wusste, dass der Becher Gift enthielt?" - "Gewiss," antwortete meine Mutter. "Als ich ihn im Garten traf, sagt' ich es ihm: "es ist geschehen."" Corbulo verstummte vor Entsetzen: aber Daphnidion schrie in wildem Schmerz: "Weh! meine arme Domna! so hat er sie ermordet! Denn er stand dabei, dicht neben mir, und sah zu, wie sie trank." - "Er sah zu, wie sie trank?" fragte meine Mutter mit einem Tone, der ewig durch mein Leben gellen wird. "Er sah zu, wie sie trank!" wiederholten der Freigelassene und sein Kind. "O so sei den untern Daemonen sein verfluchtes Haupt geweiht! Rache, Gott, in der Hoelle, Rache, meine Soehne, auf Erden fuer Kamilla! Fluch ueber Cethegus!" Und sie fiel zurueck und war tot." Der Praefekt blieb unerschuettert stehen. Nur griff er leise an den Dolch unter den Brustfalten der Tunika. "Du aber" - fragte er nach einer Pause - "was thatest du?" "Ich aber kniete nieder an der Leiche und kuesste ihre kalte Hand und schwor ihr's zu, ihr Sterbewort zu vollenden. Wehe dir, Praefekt von Rom: Giftmischer, Moerder meiner Schwester - du sollst nicht leben." "Sohn des Boethius, willst du zum Moerder werden um die Wahnworte eines laeppischen Sklaven und seiner Dirne? Wuerdig des Helden und des Philosophen!" "Nichts von Mord. Waere ich ein Germane, nach dem Brauche dieser Barbaren: - er duenkt mir heute sehr vortrefflich! - rief' ich dich zum Zweikampf, du verhasster Feind. Ich aber bin ein Roemer und suche meine Rache auf dem Wege des Rechts. Huete dich, Praefekt, noch giebt es Richter in Italien. Lange Monate hielt mich der Krieg, der Feind von diesen Mauern ab. - Erst heute habe ich Rom, von der See her, erreicht: und morgen erheb' ich die Klage bei den Senatoren, die deine Richter sind - dort finden wir uns wieder." Cethegus vertrat ihm ploetzlich den Weg an die Thuere. Aber Severinus rief: "Gemach, man sieht sich vor bei Moerdern. Drei Freunde haben mich an dein Haus begleitet: - Sie werden mich mit den Liktoren suchen, komm' ich nicht wieder, noch in dieser Stunde." "Ich wollte dich nur," sagte Cethegus wieder ganz ruhig, "vor dem
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