lich,
der Praefekt.
Aber hier im Norden war Belisar Herr: zwischen dem flaminischen und dem
pincianischen - oder nun "belisarischen" - Thor, dem schwaechsten Teil der
Umwallung, liess er sich nieder, zugleich Ausfaelle gegen die Barbaren
planend. Die uebrigen Thore ueberwies er den Fuehrern des Fussvolks Peranius,
Magnus, Ennes, Artabanes, Azarethas und Chilbudius.
Der Praefekt hatte uebernommen alle Thore auf dem rechten Tiberufer, die
neue Porta aurelia an der aelischen Bruecke bei dem Grabmal Hadrians, die
Porta septimiana, das alte aurelische Thor, das nun das pankratische hiess,
und die Porta portuensis: auf dem linken Ufer aber noch das Thor Sankt
Pauls. Erst das naechste Thor weiter oestlich, das ardeatinische, stand
unter byzantinischer Besatzung: Chilbudius befehligte hier.
Gleich unermuedlich und gleich erfinderisch erwiesen sich die Belagerer und
die Belagerten in Plaenen des Angriffs und der Verteidigung. Lange Zeit
handelte es sich nur um Massregeln, welche die Bedraengung der Roemer ohne
Sturm, vor dem Sturm, bezweckten und andrerseits, sie abwehren sollten.
Die Goten, Herren und Meister der Campagna, suchten die Belagerten
auszudursten: sie schnitten alle die prachtvollen vierzehn Wasserleitungen
ab, welche die Stadt speisten. Belisar liess vor allem, als er dies
wahrnahm, die Muendungen innerhalb der Stadt verschuetten und vermauern.
"Denn," hatte ihm Prokop gesagt, "nachdem du, o grosser Held Belisarius,
durch eine solche Wasserrinne nach Neapolis hineingekrochen bist, koennte
es den Barbaren einfallen, - und kaum schimpflich scheinen, - auf dem
gleichen Heldenpfad sich nach Rom hinein zu krabbeln."
Den Genuss des geliebten Bades mussten die Belagerten entbehren: kaum
reichten die Brunnen in den vom Fluss entlegenen Stadtteilen fuer das
Trinkwasser aus.
Durch das Abschneiden des Wassers hatten aber die Barbaren den Roemern auch
das Brot abgeschnitten. - Wenigstens schien es so. Denn die saemtlichen
Wassermuehlen Roms versagten nun. Das aufgespeicherte Getreide, das
Cethegus aus Sicilien gekauft, das Belisar aus der Umgegend Roms
zwangsweise hatte in die Stadt schaffen lassen, trotz des Murrens der
Paechter und Colonen, dieses Getreide konnte nicht mehr gemahlen werden.
"Lasst die Muehlen durch Esel und Rinder drehen!" rief Belisar. "Die meisten
Esel waren klug genug und die Rinder, ach Belisarius," sprach Prokop,
"sich nicht mit uns hier einsperren zu lassen. Wir haben nur soviel, als
wir
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