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haren traf ich auf dem Wege nach Ravenna. Ich selber fuehre eine vierte dem wackern Koenig zu. Dann geht es endlich vorwaerts gegen diese Griechen, und dann: Rache fuer Neapolis!" Und mit blitzenden Augen hob er den Speer - er war sehr schoen zu schauen. Entzueckt warf sich Valeria an seine Brust. "O sieh, Cassiodor, das ist _meine_ Welt! _meine_ Freude! _mein_ Himmel! Mannesmut und Waffenglanz und Volkesliebe und die Seele in Lieb' und Hass bewegt - fuellt das die Menschenbrust nicht aus?" "Jawohl: im Glueck und in der Jugend! Es ist der Schmerz, der uns zum Himmel fuehrt." "Mein frommer Vater," sagte Totila, mit der Linken Valeria an sich drueckend, mit der Rechten an seine Schulter ruehrend, "schlecht steht mir an, mit dir, dem Aeltern, Weisern, Besseren zu streiten. Aber anders ist mein Herz geartet. Wenn ich je zweifeln koennte an eines guetigen Gottes Walten, so ist es, wann ich Schmerz und unverschuldet Leiden sehe. Als ich der edeln Miriam Auge brechen sah, da fragte mein verzweifelnd Herz: "lebt denn kein Gott?" Im Glueck, im Sonnenschein fuehl' ich den Gott und seine Gnade wird mir offenbar. Er will gewiss der Menschen Glueck und Freude: - der Schmerz ist sein heiliges Geheimnis - ich vertraue: dereinst wird uns auch dies Raetsel klar. Einstweilen aber lass uns auf der Erde freudig das Unsere thun und keinen Schatten uns allzulang verdunkeln. In diesem Glauben, Valeria, lass uns scheiden. Denn ich muss fort zu Koenig Witichis mit meinen Reitern." "Du gehst von mir? schon wieder? Wann, wo werd' ich dich wiedersehn?" "Ich seh' dich wieder, nimm mein Wort zum Pfand! Ich weiss, es kommt der Tag, da ich mit vollem Recht dich aus diesen ernsten Mauern fuehren darf ins sonnige Leben. Lass dich indes nicht allzusehr verduestern. Es kommt der Tag des Sieges und des Gluecks: und mich erhebt's, dass ich zugleich das Schwert fuer mein Volk und meine Liebe fuehre." Inzwischen war der Pfoertner mit einem Schreiben an Cassiodor wiedergekommen. "Auch ich muss dich verlassen, Valeria," sprach der. "Rusticiana, des Boethius Witwe, ruft mich dringend an ihr Sterbebett: sie will ihr Herz erleichtern von alter Schuld. Ich gehe nach Tifernum." "Dahin fuehrt auch unser Weg, du ziehst mit mir, Cassiodor. Leb wohl, Valeria!" Nach kurzem Abschied sah die Jungfrau den Geliebten gehn. Sie bestieg ein Tuermchen der Gartenmauer und sah ihm nach. Sie sah, wie er in voller Ruestung sich in den Sattel schwang, si
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