itten und vor ihnen den
verhaengnisvollen Pass erreicht. Aber eben als sie dort einmuenden wollten,
brach Cethegus an der Spitze seiner Isaurier aus dem Versteck der Schlucht
hervor und warf die ueberraschten Goten nach kurzem Gefecht in die
Flucht. -
"Der erste Glanz des Sieges an diesem schwarzen Tag!" rief Belisar. "Auf,
nach dem Engpass!" Und mit besserer Ordnung und Ruhe fuehrte der Feldherr
seine gesammelten Scharen an die Waldhuegel.
"Willkommen in Sicherheit, Belisarius," rief ihm Cethegus zu, seine
Schwertklinge saeubernd. "Ich warte hier auf dich seit Tagesanbruch. Ich
wusste wohl, dass du mir kommen wuerdest."
"Praefekt von Rom," sprach Belisar, ihm vom Pferd herunter die Hand
reichend: "du hast des Kaisers Heer gerettet, das ich verloren hatte: ich
danke dir."
Die frischen Truppen des Praefekten hielten, eine undurchdringliche Mauer,
den Pass besetzt, die zerstreut heranfluechtenden Byzantiner durchlassend
und Angriffe der ersten ermuedeten Verfolger, die ueber den Fluss gedrungen,
- sie hatten einen vollen Tag des Kampfes hinter sich - in der guenstigen
Stellung ohne Muehe abwehrend.
Vor Einbruch der Dunkelheit nahm Koenig Witichis seine Scharen zurueck, auf
dem Schlachtfeld ihres Sieges zu uebernachten, waehrend Belisar mit seinen
Feldherren einstweilen im Ruecken des Passes, so gut es gehen wollte, die
aufgeloesten Heeresmassen, wie sie zerstreut und vereinzelt eintrafen,
ordneten. Als Belisar wieder einige tausend Mann beisammen hatte, ritt er
zu Cethegus heran und sprach: "Was meinst du, Praefekt von Rom? Deine
Truppen sind noch frisch. Und die Unsern muessen ihre Scharte auswetzen.
Lass uns hervorbrechen nocheinmal - die Sonne geht noch nicht gleich unter
- und das Los des Tages wenden."
Mit Staunen sah ihn Cethegus an und sprach die Worte Homers: "Wahrlich,
ein schreckliches Wort, du Gewaltiger, hast du gesprochen. Unersaettlicher!
So schwer ertraegst du's, ohne Sieg aus einer Schlacht zu gehn? Nein,
Belisarius! dort winken die Zinnen Roms: dahin fuehre deine todesmatten
Voelker. Ich halte diesen Pass, bis ihr die Stadt erreicht. Und froh will
ich sein, wenn mir das gelingt."
Und so war's geschehn. Belisar vermochte unter den dermaligen Umstaenden
weniger als je den Praefekten gegen dessen Willen zu bewegen. So gab er
nach und fuehrte sein Heer nach Rom zurueck, das er mit dem Einbruch der
Nacht erreichte.
Lange wollte man ihn nicht einlassen. Den von Staub und Blut Bedeckten
erkannt
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