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t, zerschlagen dieses Reich wie seine Bueste. Und wenn er verzweifelnd, haenderingend vor den Truemmern steht, will ich ihm zurufen: sieh, so sehn die zerschlagenen Goetzen aus." So, in der widerstandlosen Sophistik der Leidenschaft, beschuldigte und verfolgte Mataswintha den unseligen Mann, der mehr als sie gelitten, der nicht nur sie, der sein und des geliebten Weibes Glueck dem Vaterland geopfert. Vaterland, Gotenreich: - der Name schlug ohne Klang an das Ohr des Weibes, das von Kindheit auf unter diesem Namen nur zu leiden, nur dagegen fuer ihre Freiheit zu ringen gehabt hatte. Sie hatte nur der Selbstsucht ihres Einen Gefuehls, der Poesie dieser Leidenschaft gelebt, und zur Rache, Rache fuer die Hinopferung ihrer Seele, dies Gotenreich zu verderben, war ihre hoechste, grimmige Lust. O haette sie, wie jene Marmorbueste, mit Einem Streich, dies Reich zerschmettern koennen! Mit diesem Wahnsinn der Leidenschaft empfing sie aber deren ganze daemonische Klugheit. Sie wusste ihren toedlichen Hass und ihre geheimen Rachegedanken so tief vor dem Koenig zu verbergen, - so tief wie sie sich selbst die geheime Liebe verbarg, die sie noch immer fuer den grimmig Verfolgten im tiefsten Busen trug. Auch wusste sie dem Koenig ein Interesse an der gotischen Sache zu zeigen, welches das einzige Band zwischen ihnen zu bilden schien und das, wenn auch in feindlichem Sinne, wirklich in ihr bestand. Denn wohl begriff sie, dass sie dem gehassten Koenig nur dann schaden, seine Sache nur dann verderben konnte, wenn sie in alle Geheimnisse derselben genau eingeweiht, mit ihren Staerken wie mit ihren Bloessen genau vertraut war. Ihre hohe Stellung machte ihr leicht moeglich, alles, was sie wissen wollte, zu erfahren: schon aus Ruecksicht auf ihren grossen Anhang konnte man der Amalungentochter, der Koenigin, Kenntnis der Lage ihres Reiches, ihres Heeres nicht vorenthalten. Der alte Graf Grippa versah sie mit allen Nachrichten, die er selbst erfuhr. In wichtigeren Faellen wohnte sie selbst den Beratungen bei, die in den Gemaechern des Koenigs gehalten wurden. So war Mataswintha ueber die Staerke, Beschaffenheit und Einteilung des Heeres, die naechsten Angriffsplaene der Feldherren und alle Hoffnungen und Befuerchtungen der Goten so gut wie der Koenig selbst unterrichtet. Und sehnlich wuenschte sie eine Gelegenheit herbei, dies ihr Wissen sobald und so verderblich wie moeglich zu verwerten. Mit Belisar selbst in Verkehr zu treten,
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