en." Mit diesen Worten liess er die Lagerthore schliessen, ohne
Ruecksicht auf die grossen Massen der noch Ausgeschlossenen.
Ein Versuch des ungestuemen Hildebad, ohne weiteres einzudringen,
scheiterte an dem starken Eichenholz des Pfahlwerks, das dem Speerwurf und
den Schleudersteinen trotzte. Unmutig auf seinen Speer gelehnt kuehlte er
sich einen Augenblick von der Hitze.
Da bog Teja, der laengst, wie der Koenig und Totila, abgesessen, pruefend und
das Pfahlwerk messend, um die Ecke des Walls.
"Die verfluchte Holzburg," rief ihm Hildebad entgegen. "Da hilft nicht
Stein, nicht Eisen."
"Nein," sagte Teja, "aber Feuer!" Er stiess mit dem Fuss in einen
Aschenhaufen, der neben ihm lag. "Das sind die Wachtfeuer, samt dem
Reisig, von heute Nacht. Hier glimmen noch Gluten! Hierher, ihr Maenner,
steckt die Schwerter ein, entzuendet das Reisig! werft Feuer in das Lager!"
"Prachtjunge," jubelte Hildebad, "flugs, ihr Bursche, brennt sie aus, wie
den Fuchs aus dem Bau! der frische Nordwind hilft." Rasch waren die
Wachtfeuer wieder entfacht, Hunderte von Braenden flogen in das trockne
Sparrenwerk der Schanze. Und bald schlugen die Flammen lodernd gen Himmel.
Der dichte Qualm, vom Wind ins Lager getragen, schlug den Byzantinern ins
Gesicht und machte die Verteidigung der Waelle unmoeglich. Sie wichen in das
Innere des Lagers.
"Wer jetzt sterben duerfte!" seufzte Belisar. - "Raeumt das Lager! Hinaus
zur Porta decumana. In gut geschlossener Ordnung zu den Bruecken hinter
uns!"
Aber der Befehl, das Lager zu raeumen, zerriss das letzte Band der Zucht,
der Ordnung und des Mutes. Waehrend unter Tejas droehnenden Axthieben die
verkohlten Thorbalken niederkrachten und mitten durch Flammen und Qualm
der schwarze Held, wie ein Feuerdaemon, der erste, durch das praetorische
Thor ins Lager sprang, rissen die Fluechtenden alle Thore, auch die
seitwaerts aus dem Lager nach Rom zu fuehrten, die Portae prinzipales rechts
und links, auf einmal auf und stroemten in wirren Massen nach dem Fluss. Die
ersten erreichten noch sicher und unverfolgt die beiden Bruecken; sie
hatten grossen Vorsprung, bis Hildebad und Teja Belisar aus dem brennenden
Lager herausgedraengt.
Aber ploetzlich - neues Entsetzen! - schmetterten die gotischen
Reiterhoerner ganz nahe.
Witichis und Totila hatten sich, sowie sie das Lager genommen wussten,
sogleich wieder zu Pferd geworfen und fuehrten nun ihre Reiter von beiden
Seiten, links und rechts vom Lager her,
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