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sag' ich dir, du quaelst dich mit eitlem Vorwurf. Der Papst hat dich geloest, so bist du frei." "Die Seele loest kein Papst. Der Papst nimmt Gold, das Schicksal nicht. Du wirst erfuellt sehen, was ich dir ahnend vorhersage - nie werd ich gluecklich, nie werd ich Totilas und diese Staette wird ... -" "Und wenn's so waere? Haengst du denn noch gar so fest an Glueck und Hoffnung? Freilich, du bist noch jung. Aber Kind, ich sage dir: je frueher du dich losmachst, desto groesserem Weh entrinnst du. Ich habe die Welt und ihre falschen Freuden und Ehren alle gekostet und sie alle eitel und treulos erfunden. Nichts auf Erden fuellt die Seele aus, die nicht von dieser Erde ist. Wer das erkennt, der sehnt sich hinweg aus dieser Welt der Unrast und der Suende. Erst in der Welt jenseits des Grabes ist deine Heimat. Dahin verlangt die ganze Seele ... -" "Nein, nein, Cassiodor," rief die Roemerin, "meine ganze Seele verlangt nach Glueck auf dieser schoenen Erde! Ihr gehoer' ich an! Auf ihr fuehl' ich mich heimisch. Blauer Himmel, weisser Marmor, rote Rosen, linde, duftgefuellte Abendluft: - wie seid ihr schoen! Das will ich einatmen mit entzueckten Sinnen! Wer das geniesst, ist gluecklich! Weh dem, der es verloren! Von deinem Jenseits hab' ich kein Bild in meiner bangen Seele! Nebel, Schatten - graues Ungewiss allein liegt jenseit des Grabes. Wie spricht Achilleus? "Troeste mich doch nicht ueber den Tod! Du kannst nicht, Odysseus. Lieber ja moecht' ich das Feld als Lohnarbeiter bestellen Fuer den beduerftigen Mann, dem nicht viel Habe geworden, Als hier allzumal die Schatten der Toten beherrschen." So empfind' auch ich. Weh' dem, den nicht die goldne Sonne mehr bescheint. O wie gern, wie gern waer' ich gluecklich in dieser schoenen Welt, in meinem schoenen Heimatland: wie fuercht ich das Unheil, das doch unaufhaltsam naeher dringt, wie hier auf dieser Wand mit der sinkenden Sonne die Schatten unhoerbar, doch unhemmbar wachsen. O, wer ihn aufhielte, den furchtbar nahenden Schatten meines Lebens!" Da drang vom Eingang her ein heller, kraeftiglust'ger Schall, ein fremder Ton in diesen stillen Mauern, die nur vom leisen Choral der Jungfraun wiedertoenten. Die Trompete blies den muntern, kriegerischen Feldruf der gotischen Reiter: belebend drang der Ton in die Seele Valerias. Aus dem Wohngebaeude aber eilte der alte Pfoertner herbei. "Herr," rief er, "keckes Reitervolk lagert vor den Mauern. Sie laermen und verlang
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