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fand Koenig Witichis alles in hoechster Verwirrung; gewaltsam riss ihn die draengende Not des Augenblicks aus seinem Gram und gab ihm vollauf zu thun. Er traf das Heer in voller Aufloesung und in zahlreiche Parteiungen zerspalten. Deutlich erkannte er, dass der Fall der ganzen gotischen Sache die Folge gewesen waere, haette er die Krone niedergelegt oder das Heer verlassen. Manche Gruppen fand er zum Aufbruch bereit. Die einen wollten sich dem alten Grafen Grippa in Ravenna anschliessen. Andere zu den Empoerern sich wenden, andere Italien verlassend ueber die Alpen fluechten. Endlich fehlte es nicht an Stimmen, die fuer eine neue Koenigswahl sprachen: und auch hierin standen sich die Parteien waffendrohend gegenueber. Hildebrand und Hildebad hielten noch diejenigen zusammen, die an des Koenigs Flucht nicht glauben wollten. Der Alte hatte erklaert, wenn Witichis wirklich entflohen, wolle er nicht ruhen, bis der eidbruechige Koenig wie Theodahad geendet. Hildebad schalt jeden einen Neiding, der also von Witichis denke. Sie hatten die Wege zur Stadt und nach dem Woelsungenlager besetzt und drohten, jeden Abzug nach diesen Seiten mit Gewalt zurueckzuweisen, waehrend auch bereits Herzog Guntharis von der Verwirrung Kunde erhalten hatte und langsam gegen das Lager der Koeniglichen anrueckte. Ueberall traf Witichis auf unruhige Haufen, abziehende Scharen, Drohungen, Scheltworte, erhobene Waffen: - jeden Augenblick konnte auf allen Punkten des Lagers ein Blutbad ausbrechen. Rasch entschlossen eilte er in sein Zelt, schmueckte sich mit dem Kronhelm und dem goldenen Stab, stieg auf Boreas, das maechtige Schlachtross, und sprengte, gefolgt von Teja, der die blaue Koenigsfahne Theoderichs ueber ihm hielt, durch die Gassen. In der Mitte des Lagers stiess er auf einen Trupp von Maennern, Weibern und Kindern, - denn ein gotisches Volksheer fuehrte auch diese mit sich - der sich drohend gegen das Westthor waelzte. Hildebad liess die Seinen mit gefaellten Speeren in die Thore treten. "Lasst uns hinaus," schrie die Menge, "der Koenig ist geflohen, der Krieg ist aus, alles ist verloren, wir wollen das Leben retten." "Der Koenig ist kein Tropf wie du," sagte Hildebad, den Vordersten zurueckstossend. "Ja, er ist ein Verraeter," schrie dieser, "er hat uns alle verlassen und verraten um ein paar Weiberthraenen." "Ja," schrie ein anderer: "er hat dreitausend von unseren Bruedern hingeschlachtet und ist dann entflohn." "Du
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