genaehrt von stark
duftendem Cederoel. Ein gebrochenes, traeumerisches Daemmerlicht ergoss sich
von hier aus ueber das phantastische Doppelpfuehl, das, halb von Blumen
verschuettet, darunter stand. Aspa hatte sich das braeutliche Lager als die
aufgeschlagnen Schalen einer Muschel gedacht, die an der innern Seite
zusammenhaengen, zwei ovale muschelfoermige Klinen von Citrusholz erhoben
sich nur wenig von dem Teppich des Bodens. Ueber die weissen Kissen und
Teppiche hin war eine Linnendecke von orangegoldnem Glanz gegossen.
Aber der eigenste Schmuck des Gelasses war die Fuelle von Blumen, welche
die Hand der Numiderin mit poesiereichem, wenn auch phantastischem
Geschmack ueber das ganze Gemach verstreut und ueber die Waende, Decken,
Vorhaenge, die Thuere und das Lager verteilt hatte.
Ein Bogen von starkduftigen Geissblattranken ueberwoelbte laubenartig die
einzige Thuere, den schmalen Eingang. Zwei maechtige Rosenbaeume standen zu
Haeupten des Lagers und streuten ihre roten und weissen Blueten auf die
Teppiche. Die Ampel hing, wie erwaehnt, aus einem kunstvoll gewundnen
Fuellhorn von Blumen herab. Und ueberall sonst, wo eine Falte, eine Biegung
der Teppiche das Auge zu verweilen lud, hatte Aspa eine seltene Blume
gluecklich angeschmiegt. Der Lorbeer und der Oleander Italiens, die
sicilische Myrte, das schoene Rhododendron der Alpen und die gluehenden
Iriaceen Afrikas mit ihren reichen Kelchen: - alle lauschten je am
gelegensten Ort und doch, wie es schien, vom Zufall hingeworfen. -
Schon standen die Sterne am Himmel.
Es daemmerte draussen: im Gemach hatte Aspa die Flamme in der
veilchendunkeln Schale entzuendet und war nur noch beschaeftigt, hier und da
eine Falte zu glaetten, indes sie eine roemische Sklavin anwies, in den
Silberkruegen auf dem Bronzekredenztisch den Palmwein mit Schnee zu kuehlen,
eine andre, das Gemach mit Balsam zu durchsprengen.
"Reichlicher die Narden, reichlicher die Myrrhen gesprengt! So!" rief
Aspa, eine volle Libation ueber das Lager spritzend.
"Lass ab," mahnte die Roemerin, "es ist zu viel! Schon der Duft der Blumen
betaeubt: die Rose und das Geissblatt berauschen fast die Sinne: mir wuerde
schwindeln hier."
"Ah," lachte Aspa, "wie singt der Dichter: "Nuechternen nimmer nahet das
Glueck: nur in seligem Rausche." Lass uns jetzt das Fenster schliessen." -
"Nur ein wenig noch lass mich lauschen," bat eine dritte junge Sklavin, die
dort lehnte. "Es ist zu schoen! Komm, Frithilo," spra
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