ckte sie zusammen: das Blut schoss in ihr auf:
bewusstlos sank sie nieder.
Ruhig sah Witichis auf sie herab. "Armes Kind," sprach er, "der schwuele
Duft in diesem Gelass hat sie ganz verwirrt! Sie wusste nicht, was sie
sinnlos sprach!
Was ist deine kleine maedchenhafte Verwirrung gegen Rauthgundens
Herzzerreissung und die meine."
Und leise legte er die Besinnungslose auf das Pfuehl zur Rechten des
Schwertes.
Er selbst setzte sich nun, in seinen Waffen klirrend, auf den Bodenteppich
zur Linken und lehnte den Ruecken an das Lager.
Lang sass er so, das Haupt vorgebeugt und die Lippen auf ein blondes
Haargeflecht gedrueckt, das er in kleiner Kapsel auf dem Herzen trug. Es
kam kein Schlaf in seine kummervollen Augen. -
Mit dem ersten Hahnenschrei verliess die Brautwache ihren Posten, von
Floetenblaesern abgeholt. Gleich darauf schritt der Koenig aus dem Gemach, in
voller Ruestung.
Die Floeten hatten auch Mataswintha geweckt.
Aspa, die sich leise heranschlich, hoerte ploetzlich einen dumpfen Schlag.
Sie eilte in das Gemach. Da stand die Koenigin, auf des Koenigs langes
Schwert gestuetzt, und starrte vor sich zur Erde.
Der Areskopf lag zertruemmert zu ihren Fuessen.
Drittes Kapitel.
Im friedlichen Licht des spaeten Nachmittags schimmerten die Kirche und das
Kloster, die am Fuss des Apenninus nordoestlich von Perusia und Asisium,
suedlich von Petra und Eugubium, hoch auf dem Felsenhang oberhalb des
kleinen Fleckens Taginae, Valerius gebaut, seine Tochter vom Dienst des
Jenseits einzuloesen.
Das Kloster, aus dem dunkelroten Gestein der Gegend aufgefuehrt, umfriedete
mit seinen Geviertmauern einen stillen Garten von dichtem gruenem Laubwerk.
An den vier Seiten desselben liefen kuehle Bogengaenge hin mit
Apostelstatuen und Mosaik und mit Fresken auf goldnem Grund geschmueckt.
All dies Bildwerk hatte den freudlosen byzantinischen Ernst: es waren
sinnbildliche Darstellungen aus der heiligen Schrift, zumal aus der
Offenbarung Johannis, dem Lieblingsbuch jener Zeit.
Feierliche Stille waltete rings. Das Leben schien weithin ausgeschlossen
von diesen hohen und starken Mauern. Cypressen und Thuien herrschten vor
in den Baumgruppen des Gartens, in dem nie eines Vogels Gesang vernommen
ward. Die strenge Klosterordnung duldete die Voeglein nicht: der Nachtigall
suesses Rufen sollte nicht die frommen Seelen in ihren Gebeten stoeren.
Cassiodor war es, der, schon als Minister
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