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r hielt die Hand vor die kleinen, blinzenden Augen und rief: "Beim Rosse des Rossgotts, das ist der Koenig selbst! jetzt, meine Burschen, pfeilkundige Soehne der Steppe, zielt haarscharf und der Krieg ist aus." Und er riss den krummen Hornbogen von der Schulter. "Halt, Chan Warchun," sprach Herzog Guntharis, eine eherne Hand auf seine Schulter legend. "Du hast zweimal schwer gefehlt in einem Atem. Du nennst den Grafen Witichis Koenig: das sei dir verziehn. Und du willst ihn morden, der im Botenfrieden naht: Das mag avarisch sein: es ist nicht Gotensitte. Hinweg mit dir und deiner Schar aus meinem Lager." Der Chan stutzte und sah ihn staunend an: "Hinweg, sogleich!" wiederholte Herzog Guntharis. Der Avare lachte und winkte seinen Reitern: "Mir gleich! Kinder: wir gehn zu Belisar. Sonderbare Leute, diese Goten! Riesenleiber - Kinderherzen." Indessen war Witichis herangeritten. Guntharis und Arahad musterten ihn mit forschenden Blicken. In seinem Wesen lag neben der alten, schlichten Wuerde eine ernste Hoheit: die Majestaet des hoechsten Schmerzes. "Ich komme, mit euch zu reden, zum Heil der Goten. Nicht weiter sollen Brueder sich zerfleischen. Lasst uns zusammen einziehen in Ravenna und zusammen Belisar bekaempfen. Ich werde Mataswintha freien und ihr beide sollt am naechsten stehen an meinem Thron." "Nimmermehr!" rief Arahad leidenschaftlich. "Du vergisst," sprach Herzog Guntharis stolz, "dass deine Braut in unsern Zelten ist." "Herzog Guntharis von Tuscien, ich koennte dir erwidern, dass bald wir in euren Zelten sein werden. Wir sind zahlreicher und nicht feiger als ihr, und, o Herzog Guntharis, mit uns ist das Recht. Ich will nicht also sprechen. Aber mahnen will ich dich des Gotenvolks. Selbst wenn du siegen solltest, - du wirst zu schwach, um Belisar zu schlagen. Kaum einig sind wir ihm gewachsen. Gieb nach!" "Gieb du nach!" sprach der Woelsung, "wenn dir's ums Gotenvolk zu thun. Lege diese Krone nieder: kannst du kein Opfer bringen deinem Volk?" - "Ich kann's - ich hab's gethan. Hast du ein Weib, o Guntharis?" "Ein teures Weib habe ich." - "Nun wohl: auch ich hatte ein teures Weib. Ich hab's geopfert meinem Volk: ich habe sie ziehen lassen, Mataswinthen zu freien." Herzog Guntharis schwieg. Arahad aber rief: "dann hast du sie nicht geliebt." Da fuhr Witichis empor: sein Schmerz und seine Liebe wuchsen riesengross: Glut deckte seine Wangen, und einen vernichtenden Blick warf er auf den erschrock
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