liessen.
Dieser hochgewachsene und schlanke, wie es schien noch junge Mann - sein
Visier war dicht geschlossen - focht wie ein Verzweifelter, deckte die
Flucht der Seinen und hatte schon vier Goten niedergestreckt.
Da kam der alte Waffenmeister zur Stelle und sah eine Weile den ungleichen
Kampf mit an. "Gieb dich gefangen, tapferer Mann!" rief er dem einsamen
Krieger zu, "dein Leben sichr' ich dir."
Bei diesem Ruf zuckte der Byzantiner zusammen: einen Augenblick senkte er
das Schwert und sah auf den Alten. Aber schon im naechsten Moment sprang er
wuetend vor und wieder zurueck; er hatte dem vordersten Angreifer mit
gewaltigem Streich den Arm vom Leibe geschlagen. Entsetzt wichen die Goten
etwas zurueck.
Hildebrand ergrimmte. "Drauf!" schrie er, vorspringend, "jetzt keine Gnade
mehr! Zielt mit den Speeren." "Er ist gefeit gegen Eisen!" rief einer der
Goten, ein Vetter Tejas, "dreimal hab' ich ihn getroffen - er ist nicht zu
verwunden."
"Meinst du, Aligern?" lachte der Alte grimmig, "lass sehen, ob er auch
gegen Stein gefeit ist."
Und er schleuderte seinen steinernen Wurfhammer - er war fast der einzige,
der nicht von dieser heidnisch alten Waffe gelassen - sausend gegen den
Byzantiner.
Die wuchtige Steinaxt schlug krachend grad auf den stolz geschweiften Helm
und wie blitzgetroffen fiel der Tapfere nieder. Zwei Maenner sprangen rasch
hinzu und loesten ihm den Helm.
"Meister Hildebrand," rief Aligern erstaunt, "das war kein Byzantiner."
"Und kein Italier," sagte Gunthamund. "Sieh die Goldlocken - das war ein
Gote!" meinte Hunibad. Hildebrand trat hinzu - - und schrak zusammen.
"Fackeln her," rief er - "Licht! - - Ja," sprach er finster, seinen
Steinhammer wieder aufhebend, "das war ein Gote. Und ich! - ich hab' ihn
erschlagen," fuegte er mit eisiger Ruhe hinzu. Aber seine Faust zitterte am
Hammerschaft.
"Nein, Herr," rief Aligern, "er lebt. Er war nur betaeubt! Er schlaegt die
Augen auf."
"Er lebt?" fragte der Alte mit Grauen, "das woll'n die Goetter nicht!" "Ja,
er lebt!" wiederholten die Goten, ihren Gefangenen aufrichtend. - "Dann
weh ueber ihn! und mich! Aber nein! ihn senden die Goetter der Goten in
meine Gewalt! Bind' ihn auf dein Ross, Gunthamund, aber fest! Und wenn er
entwischt, gilt es deinen Kopf statt des seinen. Auf, zu Pferd und nach
Hause!"
Im Lager angelangt fragte die Bedeckung den Waffenmeister, was sie fuer
diesen Gefangenen ruesten sollten.
"Einen Bund Stroh fuer heute Nac
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