as Stueck eben von diesem Entschlusse seinen Ausgang nimmt. Es ist
in feierlichster Nachtstunde. Faust sitzt unruhig auf seinem Sessel am
Pult; vor ihm liegt das Zauberbuch; heute Nacht will er den grossen
Schritt thun, zum ersten Mal die Geister beschwoeren. Zunaechst wiederholt
er uns die Geschehnisse der Vergangenheit, die seine Absicht zur Reife
gebracht, seinen Entschluss begruenden. Alles Wissen hat ihn nicht zum
Ziele gebracht. Klagend blickt er auf die verlorene Zeit des Lebens
zurueck. Ein neues Leben soll beginnen. Jetzt soll die Magie helfen! Das
fuer seine Zukunft bestimmende Wort ist ausgesprochen, da kuendet sich ihm
die Natur als erste Erscheinung der Beschwoerungsnacht warnend an; aber
Faust versteht die Mahnung nur in Beziehung auf die eben abgethane
Vergangenheit, in der er sich in grab- und kerkeraehnlicher Umgebung mit
allem toten Wissen gequaelt, um das Geheimnis des Lebens und der
Schoepfung zu ergruenden; noch nicht darf ihm aber klar werden, was er
erst im langen Lebensgange erfahren soll, dass auch Magie ihn niemals so
wenig wie das Wissen zu seinem Ziele bringen werde. Faust greift, wie er
es von Anfang an beabsichtigt hatte, zu dem Zauberbuche. Was will da
noch die kleinliche Frage, woher er das Buch habe, warum er es nicht
schon frueher aufgeschlagen habe? Der Dichter musste doch alles nach der
Erzaehlung des Eingangs in lebendiger Darstellung aufloesen. Wie er das
Buch erhalten habe, das kuemmert den Dichter sehr wenig; das gehoert vor
die Scene, nicht in die Scene. Denn wenn auch jetzt erst mit V. 66=419
die Beschwoerung beginnt, so beginnt das Stueck selbst mit der Absicht und
dem Entschluss, sie vorzunehmen, was Scherer nicht verstanden hat.
Ganz und gar missverstanden hat Scherer den Dichter noch in einem anderen
Punkte, und dies ist auch der Grund, weshalb er die zweite Partie mit V.
74 = 427 ansetzt, sie also mitten in einem Satze abschliessen laesst.
Obwohl im V. 66 = 419 mit dem: Und dies geheimnisvolle Buch------ein
deutlicher Uebergang gemacht wird, und damit das in der zweiten Partie
angeschlagene Motiv von der Flucht zur Natur aus den angegebenen Gruenden
fallen gelassen wird, glaubt Scherer trotzdem, Faust denke auch hier
noch (V. 66-74 = 419-427) daran, fortzugehen. Er hat naemlich im V. 68 =
420 die Worte: "Ist Dir das nicht Geleit genug?" voellig verkehrt
aufgefasst, insofern er glaubt, das Buch solle ihm als Begleiter auf
seinem Gange dienen, um draussen die Beschwoerung zu b
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