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selben Weg zu betreten, den der Natur. Danach senkt sich die Welle wieder mehr und mehr, bis schliesslich mit dem Bewusstsein davon Faust in den alten Zustand der Unbefriedigung zurueckfaellt und sich so Anfang und Ende des Monologs mit einander verbinden. Die ganze Scene in ihrer Einheit ist, wie bemerkt, als Beschwoerungsscene aufzufassen. Faust hat sich der Magie ergeben. Diese Nacht sollen vor unseren Augen zum ersten Mal die Geister beschworen werden. Vor ihm liegt das Zauberbuch. Unruhe erfuellt ihn vor dem entscheidenden Schritte. Noch einmal wiederholt er sich und uns die Gruende zu seinem Entschluss, mit denen sich uns zugleich die Hauptzuege seines frueheren Lebens enthuellen. Was erwartet er nun von der Magie? Nicht unfruchtbares totes Wissen, sondern lebendige, schoepferische Erkenntnis der Natur. Doch ehe er jetzt zur Beschwoerung schreitet, mahnt ihn die Natur leise an sich. Das Mondenlicht ergiesst sich in sein Zimmer; es verdunkelt gleichsam das vor ihm liegende Buch. Warum, Sohn der Natur, vertraust du dich nicht unmittelbar der Mutter? Allein der im Dunklen Wandelnde versteht sie noch nicht voellig; er erkennt nur den Widerspruch seines frueheren Lebens mit der Natur; nicht aber vermag sie ihn von der Magie zurueckzuhalten. Der Dichter hat es also verstanden, hier Toene anzuschlagen, die nicht alle fuer Faust mitklingen, wohl aber uns hoerbar sind. Er vernimmt: Fort aus deinem Kerker zur Natur, um von allem Wissen die Brust rein zu baden!--nicht aber: Bleib fern von der Magie, geh zur Natur, sie wird dich nicht bloss heilen und befreien, sondern auch belehren! Darum wendet er sich wieder dem Zauberbuche zu; auch mit seiner Huelfe wird er zur Natur kommen; sie wird ihn unterweisen, wie er zu ihren Geistern reden koenne, dass sie ihn hoeren. Sollte es ihm also nicht genuegendes Geleit sein auf dem Wege zu ihr? Er bereitet sich, es aufzuschlagen. Er wird darin, die heiligen Zeichen erblicken. Was dann thun? Nicht durch trockenes Sinnen, wie er es frueher, da er sich mit dem Wissen quaelte, sie ergruenden, unmittelbar will er sich an die Geister, die ihn umschweben, wenden. Da er das Buch aufgeschlagen, erblickt er das Zeichen des Makrokosmus; es ist das Zeichen des Weltalls, des Weltgeistes; goettlichen Ursprungs hat es seinen Weg durch alle Voelker und Zeiten genommen und ist der Magie als Eigentum geblieben. Auf diesen Ursprung hat es denn auch Goethe nach Herders Vorgang zurueckgefuehrt[85]. Bei sei
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