FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63  
64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   >>   >|  
sprochen, was ihm selbst noch fehle, trotzdem aber sich ueberhebend, ohne dass eine innere Kraft ihn dazu berechtige, sich dem Geiste nahe, ja gleich gefuehlt. Auch dies traegt dazu bei, dass er verschmaeht wird[144]. Dagegen wird der Bescheidenheit des Juengers vor dem Bilde der Venus in Kuenstlers Vergoetterung die Antwort: Du wirst Meister sein. Das starke Gefuehl, wie groesser dieser ist, Zeigt, dass dein Geist seinesgleichen ist[145]. Ebenso wie Faust wird aber in den Parabeln die Eiche von der Ceder zurueckgewiesen: "Die Eiche sprach: Ich gleiche dir, Ceder! Thor! sagte die Ceder: als wollt' ich sagen, ich gleiche dir"[146]. Fassen wir noch einmal das Wesentliche der Erdgeistscene zusammen! Faust erblickt das Zeichen des Erdgeistes; er fuehlt sich ihm naeher als dem Geist des Alls. Was er in ihm erkennt, was also auch in ihm selbst verborgen liegt, ist das dem Geist einwohnende rastlose Leben. Von diesem Hauch getroffen, fuehlt er in sich den Mut entstehen, sich in das Leben hinaus zu wagen und alles, was es zuteilt, Freud und Leid, Kampf und Untergang, tapfer auf sich zu nehmen. Durch dieses Gefuehl ist er in einer Beziehung dem Geiste gleich. Dadurch zieht er ihn an; er kuendigt sich an, aber da die Erkenntnis und die Wesensverwandtschaft nicht vollstaendig ist, erscheint er nicht. Da beschwoert ihn Faust mit magischer Formel. Nun erscheint er, aber in widerlicher Gestalt. Faust wendet sich ab. Sein ganzes uebermenschliches Streben war darauf gerichtet, sich den Geistern gleich zu heben; er hat sich ihnen zu naehern gesucht und war durch dies Verlangen in ihre Sphaere eingedrungen; hatte sich dadurch die Kraft der Anziehung erworben; so hat er endlich den Erdgeist erfleht, beschworen. Er ist ihm erschienen, und nun liegt er im Staub, windet sich gleich den Wuermern. "Das erbaermliche Liegen im Staube--und des Winden der Wuermer"--damit vergleicht der Dichter dieses Gefuehl in einem Augenblicke, da ihm gewaehrt ward, was seinem Helden versagt blieb: "schwebend im herrlich unendlich heiligen Ocean unsers Vaters des ungreiflichen, aber des beruehrlichen.--Nennbare, aber unendliche Gefuehle durchwuehlen mich--"[147]. Faust gewinnt die Kraft der Erhebung wieder. Der Geist enthuellt ihm sein Wesen, aber er erkennt darin nicht, weil er an ihr nicht Teil hat, die hoechste Thaetigkeit und das, was sie erzeugt. Er hat wohl erkannt, dass er der Geist rastlosen Lebens sei, allein nicht, dass dieses Lebe
PREV.   NEXT  
|<   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63  
64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   >>   >|  



Top keywords:
gleich
 

Gefuehl

 

dieses

 

fuehlt

 

Geiste

 

gleiche

 
selbst
 

erkennt

 

erscheint

 

erworben


Erdgeist

 

erschienen

 

windet

 

Anziehung

 
beschworen
 

endlich

 

erfleht

 

ganzes

 

uebermenschliches

 

Streben


wendet
 

Gestalt

 

magischer

 
Formel
 
widerlicher
 

darauf

 

gerichtet

 

Verlangen

 

Sphaere

 

eingedrungen


gesucht

 

Geistern

 

Wuermern

 

naehern

 

dadurch

 

Helden

 

enthuellt

 
wieder
 

Erhebung

 

durchwuehlen


Gefuehle

 

gewinnt

 
Lebens
 
rastlosen
 

allein

 

erkannt

 
hoechste
 

Thaetigkeit

 
erzeugt
 

unendliche