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e die unsichtbaren Kreise, die erzeugten: die _alle zusammentoenend, in einander wirkend_! sie machten die hohe Hermesleier! den Klang der Sphaeren, den der Weltschoepfer oben und nieden. Alles in Eins! _Zusammenklang_. Das Bild ist einfach, anschaulich, schoen, und wenn man die alten Schriftsteller gelesen, ist mehr als alles--wahr[69]!" Die Aehnlichkeit mit Goethes Bildern liegt auf der Hand; nur hat er statt des Bildes von der Leier das durch die Bibel geheiligte und auch anschaulichere von der Himmelsleiter gebraucht, das uebrigens auch die Alchemie sich nicht hatte entgehen lassen. Helmont[70], den Goethe ausdruecklich unter denen nennt, deren Werke er in seiner alchemistischen Epoche kennen gelernt hat, benutzt es in folgender Weise[71]: "dieser Weg ist kein ander, kann auch kein ander seyn, als welcher durch Jacobs Leiter vorgestellt worden: denn gleicherweise wie auff derselben die Engel Gottes auff und niedersteigen, also steigen die wesentlichen lebendigen Kraeffte oder geistlichen Leiber der himmlischen Lichter unablaesslich von oben herab durch die aetherische Lufft zu dieser untern Welt, als von dem Haupt zu den Fuessen; und hernach, wann sie ihre Auswuerkung vollbracht, so steigen sie zu ihrem eigenen Nutz und Verbesserung wieder von unten auffwerts zu dem Haupt, mit demselbigen wieder vereiniget------Und dieses Auff- und Niedersteigen der himmlischen Kraefte, und die stetige Verbesserung und Verherrlichung, die daran hanget, und darvon herkommt, wehret und beharret ohne Unterlass, und muss nothwendig also thun." Aus derartigen Anschauungen und Vorstellungen, die der Dichter zu verschiedenen Zeiten in sich aufgenommen hatte, schuf er aus sich heraus ein neues poetisch empfundenes Ganze[72]. Mit Recht macht Scherer[73] hierbei auf die Kosmogonie in dem, wie wir sehen werden, gleichzeitigen Satyros[74] aufmerksam. Goethe entwirft aber hier nicht bloss ein Bild des Kosmos, sondern auch von den verschiedenen Stufen der Weltschoepfung; er benutzt hier, weil ihm offenbar die biblischen Vorstellungen dazu nicht genuegend poetische Farben lieferten, die der aelteren griechischen Philosophie, deren Zusammenhang mit den ersteren Herder nachgewiesen zu haben glaubte. So sind hier Elemente aus den Lehren von Anaximander, Empedokles, Philolaos, der Eleaten zu einem poetischen Gesamtbild vereinigt. Faust schildert also an unserer Stelle entzueckt die Harmonie des Kosmos, die er durch das Zeichen und in ihm erblickt
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