ommen. "Da gibt es noch vieles, vieles Noetigere
anzuschaffen, ehe ein Pelzrock fuer mich an die Reihe kaeme," sagte er,
"ich kann uebrigens sehr rasch gehen und werde warm vom Lauf, meine Haende
sind nicht steif, wir koennen gleich spielen."
Am Schluss der Stunde erzaehlten die jungen Herren von dem Ball im Hotel.
"Es war sehr huebsch," sagten sie, "wir durften auch tanzen, der Sohn des
Besitzers, der viel juenger ist als wir, hat auch getanzt. Er ist
uebrigens jetzt nicht mehr hier."
"Ja," sagte der General, "der Hotelier ist einsichtsvoller, als ich
gedacht haette. Er sagte zu mir: 'Hier in diesem Hotelleben arbeitet der
Junge nicht, er kommandiert nur. Er soll fort von hier, in ein richtiges
Familienleben hinein.'"
Herr Pfaeffling erkannte diese Worte als seine eigenen. "Der Mann hat
recht," fuhr der General fort, "wenn die Verhaeltnisse im Haus unguenstig
sind, ist es besser, ein Kind wegzugeben, und wenn sie im ganzen Land
unguenstig sind, so wie bei uns in Russland, so ist es wohl auch besser,
die Kinder in einem andern _Land_ aufwachsen zu lassen. In Russland haben
wir ganz traurige Zustaende, die jungen Leute, die dort aufwachsen, sehen
nichts als Verderbnis ueberall, Unredlichkeit und Bestechung sogar schon
in den Schulen. Unsere eigenen Soehne haben von dieser verdorbenen Luft
schon mehr eingeatmet, als ihnen gut war. Meine Frau und ich haben uns
entschlossen, sie in einer deutschen Erziehungsanstalt zurueckzulassen,
wenn wir nach Russland zurueckkehren, was wohl in der naechsten Zeit sein
muss. Wir stehen gegenwaertig ueber diese Angelegenheit in Briefwechsel mit
einer Berliner Anstalt."
Noch nie hatte der General so eingehend und offen mit dem Musiklehrer
gesprochen. Die Generalin sah ernst und sorgenvoll aus, die Soehne
standen beiseite mit niedergeschlagenen Augen. Herr Pfaeffling fuehlte,
dass diese reichen, hochgebildeten und begabten Leute auch ihren
schweren, heimlichen Kummer zu tragen hatten, und er sagte mit warmer
Teilnahme: "Jeder einzelne leidet mit, wenn sein Vaterland so schlimme
Zeiten durchmacht, wie das Ihrige. Moechte das neue Jahr fuer Russland
bessere Zustaende bringen!"
Als Herr Pfaeffling kurz darauf die Treppe herunter ging, traf er
unvermutet mit Herrn Rudolf Meier sen. zusammen, der heraufkam. Einen
Augenblick zoegerten beide. Sie hatten _ein_ gemeinsames Interesse, ueber
das zu sprechen ihnen nahelag. Aber an Herrn Meier waere es gewesen, die
Sprache darauf zu bringen, we
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