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sen, und zwar nahm an dieser Konzertreise zum erstenmal auch der kleine Sohn des Kuenstlerpaares als Violinspieler Anteil, und die Zeitungen waren voll von ueberschwaenglichen Schilderungen des ruehrenden Eindrucks, den das geniale Violinspiel des wunderbar begabten Knaben mache. Freilich waren die Preise fuer diesen Kunstgenuss so hoch gestellt, dass unser Musiklehrer nicht daran gedacht haette, sich ein solch kostbares Vergnuegen zu goennen, aber das Konzert sollte im Saal der Musikschule gegeben werden, und in solchem Fall war es ueblich, dass die Hauptlehrer der Anstalt Freikarten erhielten. So gab er sich jetzt schon der Freude auf diesen grossen Kunstgenuss hin, umkreiste vergnuegt den Tisch, blieb dann hinter seiner Frau Stuhl stehen und sagte: "Ich bekomme eine Freikarte zum Konzert, du bekommst von deinem Bruder eine Freikarte zum 80. Geburtstag der Mutter. Nicht wahr, Kinder, die Mutter muss sich zur Reise richten?" Sie stimmten alle ein, und es schien der Mutter mit dem Widerspruch nicht mehr bitterer Ernst zu sein. Nun berichteten die Kinder von mancherlei Schulereignissen, ein Lehrer war krank, eine Lehrerin gesund geworden, ein Schueler war neu eingetreten, ein anderer ausgetreten. Herr Pfaeffling hatte nur mit halber Aufmerksamkeit zugehoert, jetzt aber traf ein Name an sein Ohr, der ihn aus seinen Gedanken weckte: "Was hast du eben von Rudolf Meier erzaehlt?" fragte er Otto. "Er ist aus dem Gymnasium ausgetreten." "Hast du nichts naeheres darueber gehoert?" "Sie sagen, er sei fortgekommen von hier, ich glaube zu Verwandten, ich weiss nicht mehr." Herr und Frau Pfaeffling wechselten Blicke, die nur Karl verstand. Gesprochen wurde nichts darueber, Herr Pfaeffling sollte aber bald naeheres erfahren. Er machte sich an diesem Nachmittag auf den Weg nach dem Zentralhotel, im neuen Jahr die erste Musikstunde dort zu geben. Es war bitter kalt, und selbst die russische Familie klagte ueber den kalten deutschen Winter. "Sie muessen von Russland doch noch an ganz andere Kaelte gewoehnt sein?" meinte Herr Pfaeffling. "Ja, aber dort friert man nicht so, da weiss man sich besser zu schuetzen. Alle Fahrgelegenheiten sind heizbar, alles ist mit Pelzen belegt und Sie sehen auch jedermann in Pelze gehuellt auf der Strasse. Warum tragen Sie keinen Pelz bei solcher Kaelte?" fragte die Generalin, indem sie einen Blick auf Herrn Pfaefflings Kleidung warf. Ihm war der Gedanke an einen Pelzrock noch nie gek
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