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Frau trat ans Fenster und fuhr erschreckt zurueck: "Um Gottes willen, was sollen wir tun?" rief sie in Todesangst. "Geh da hinein und schliesse dich ein!" rief ihr Mann. Er fasste sie schnell, drueckte sie an sein Herz, kuesste sie stuermisch und fuehrte sie in das Schlafzimmer zu ihrer Kleinen. "Gott behuete euch," rief er, "schliesse zu!" Sie schob den Riegel vor. In diesem Augenblick kam Gebhard atemlos: "Vater, russische Reiter sind im Hof, sie fragen nach dem Foerster. Was wollen sie denn von dir?" Herr Stegemann zog sein Kind leidenschaftlich an sich: "Sie wollen vielleicht wissen, wohin unsere Soldaten heute nacht gegangen sind." "Aber das darfst du ihnen doch nicht sagen?" "Nein." "Was wird dann, Vater?" "Was Gott will." Der Anfuehrer der russischen Truppe, die aus etwa 15 Mann bestand, trat in das Zimmer, den Revolver in der Hand; einige seiner Leute folgten, andere hielten Wacht an der Tuere. Es kam, wie der Foerster vorausgesehen. Der russische Offizier wollte wissen, wohin die deutsche Patrouille, deren Spur sie gefunden hatten, gezogen sei. Offenbar war seine Absicht, ihr zu folgen, sie abzufangen, ehe sie ihren Zweck erfuellen und ueber ihre Erkundung den Deutschen Nachricht geben konnte. Ein polnischer Waldarbeiter hatte ihm verraten, dass der Foerster die Patrouille gefuehrt hatte. Und nun sollte er die Feinde fuehren, die zu Pferd die deutschen Fussgaenger leicht einholen wuerden. Der Foerster, die Rechte auf den Tisch gestuetzt, hoerte die Forderung. Fest klang seine Antwort: "Sucht sie selbst. Ihr koennt vom deutschen Mann nicht verlangen, dass er die Deutschen verrate." Neben dem Vater stand Gebhard mit gluehenden Wangen. Wie ein Held erschien ihm der Vater, da er dem russischen Offizier kurz und fest den Dienst verweigerte. Der Russe aber lachte hoehnisch, im Gefuehl der Uebermacht: "Sie sind ein Tor. Wollen Sie nicht, so sind Sie mit Weib und Kind in 5 Minuten niedergemacht." Tief aufatmend antwortete der Foerster: "Ich werde nicht zum Verraeter." Dem Offizier stieg der Zorn auf, aber ihm lag daran, einen willigen Fuehrer zu gewinnen, so bezwang er sich. "Nehmen Sie Vernunft an," sagte er. "Sie entschuldigt die Not. Sie sind machtlos in unseren Haenden. Entschliessen Sie sich rasch, dass uns die kostbare Zeit nicht verloren geht. Dann sollen Sie, auf Offiziersehre, unversehrt zurueckkehren, sobald wir die Deutschen erreicht und noch ehe sie Sie gesehen haben. Weib
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