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rer begleitete Mutter und Sohn noch bis in die Stadt. Dann kam der Abschied. "Reut dich's nicht?" fragte er und sah bedenklich nach dem kleinen Mann, der seinen Hund zum letztenmal streichelte. "Nein, es reut mich gar nicht. Ich glaube auch, dass Leo jetzt versteht, warum ich ihn hergebe. Er weiss, dass er Verwundete suchen muss. Gelt Leo?" Das Tier wedelte; es verstand jedenfalls so viel, dass von ihm die Rede war. Nun wandte sich Gebhard ab, gab dem Fuehrer rasch die Hand und bat die Mutter: "Wir wollen jetzt doch lieber gehen." Sie verstand ihn und machte den Abschied kurz: "Viel Glueck!" rief sie. "Viel Dank," antwortete der Feldgraue, "komm Leo!" So trennten sie sich. Helene und Gebhard gingen Hand in Hand durch die Vorstadt. Die Strassen waren ihnen fast unbekannt und dennoch vertraut was da vor sich ging. In der Mitte der Strasse bewegte sich, von zwei bewaffneten Soldaten begleitet, ein Trupp gefangener Franzosen. Sie zogen und schoben einen Wagen voll Brot hinauf nach dem Gefangenenlager. Niemand kuemmerte sich viel um den gewohnten Anblick.--Ein paar Frauen kamen des Weges, jeder hing ueber dem Arm ein Pack grauer Kleidungsstuecke; man wusste: das sind Frauen, deren Maenner im Krieg sind und die nun naehen fuer das Militaer, um Geld zu verdienen fuer sich und die Kinder.--An einem Ladenfenster klebt ein Blatt Papier, die neuesten amtlichen Berichte. Eine kleine Gruppe steht davor, auch Helene und Gebhard bemuehen sich, sie zu lesen, koennen aber nicht recht bei. "Nichts besonderes," sagt einer zum andern, "es handelt sich halt wieder um Arras und Ypern."--Zwei voruebergehende Frauen plaudern miteinander, man hoert nur drei Worte, nur den gewichtigen Ausruf: "das Stueck 14 Pfennig!" aber man weiss: von den Eiern reden sie.--Auch was die zwei aelteren Damen meinen, die so besorgt aussehen, ergaenzt sich ein Jeder, wenn er gleich nur hoert: "Morgen sind's schon drei Wochen!" dass keine Nachricht vom Sohn mehr eingetroffen ist.--Ein paar muntere Maedchen eilen vorueber, die eine ruehmt sich: "O wir haben im vorigen Monat _zehn_ uebrig behalten," Brotkarten natuerlich. Und ploetzlich schauen alle, horchen alle--drei Schuesse? Ein Sieg? Da und dort faehrt ein Fenster auf, Leute rufen auf die Strasse: Was ist's denn? Und von irgend woher kommt die Antwort und pflanzt sich fort: "Przemysl ist gefallen!" _Eine_ Freude fliegt durch die ganze Stadt. Unsere beiden, Mutter und Sohn, eilen, koennen kaum erwarten
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