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ief mit frohlockender Stimme: "Vater! Gruess dich Gott, lieber, guter Vater!" An dem ersten, trauten Ruf hatte Stegemann sein Kind erkannt und nun griff er nach ihm mit beiden Haenden und zog ihn in warmer Liebe an sein Herz. "Gruess dich Gott, mein Maennlein, mein guter Bub! Ich haette nicht gedacht, dass du mich gleich erkennst und dich so freust an deinem blinden Vater!" "O, ich habe es gar nicht mehr erwarten koennen, bis du kommst; das wissen wir ja schon lang, dass du blind bist, das macht _gar_ nichts, Vater!" "So, das macht gar nichts?" wiederholte Stegemann und lachte von Herzen. Der Sanitaeter kam nun zurueck, um seinen zweiten Pflegbefohlenen zu holen. "Kannst du denn nicht gleich zu uns, Vater? Ich kann dich so gut fuehren!" "Zunaechst bin ich noch ins Lazarett ueberschrieben, aber bald darf ich heim, vielleicht schon morgen, der Arzt wird das bestimmen." "Willst du mitfahren und sehen, wohin dein Vater kommt?" fragte der Sanitaeter und fuegte hinzu: "Wer hat dir denn verraten, dass heute Verwundete ankommen?" "Ein Schulkamerad." "Aha, ich kann mir schon denken, welcher das war. Macht nichts, komm nur mit!" Sorgsam fuehrte der Sanitaeter den Blinden die Staffeln hinunter. Gebhard ging auf der andern Seite. "Kuenftig darf ich dich immer fuehren, gelt Vater?" "Letzte Stufe," sagte der Fuehrer und wandte sich an Gebhard: "Immer voraus sagen, sonst tut der Schritt weh; alles vorher ankuendigen, das ist die Hauptregel, dann gewinnen die Blinden Vertrauen und gehen ruhig und zuversichtlich. Darauf musst du achten!" "Ja das will ich gewiss tun," versicherte Gebhard eifrig, "dann vertraust du mir, gelt Vater?" Achtsam sah er zu, wie der Sanitaeter dem Blinden das Einsteigen ermoeglichte, mehr durch kurze Zurufe als durch Hilfe. Bald sassen sie nebeneinander, Hand in Hand und sprachen gar nicht viel, weil sie noch kaum das Glueck fassen konnten, wieder beisammen zu sein. Gebhard begleitete den Vater noch in den Saal. Die Neuangekommenen sollten sich nach der langen Reise legen und ausruhen. Vater und Sohn mussten sich trennen. "Bitte die Grossmutter, sie moechte zuerst allein zu mir kommen; fuer die Mutter ist's ein schwerer Gang!" sagte der Blinde, kuesste den Knaben und gab ihm leise den Auftrag: "Den Kuss gib der Mutter!" Gebhard ging heim wie im Traum. Mit all seinen Gedanken, mit dem ganzen Herzen war er noch bei dem geliebten Vater, konnte selbst kaum an die wunderbare Maer gla
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