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heim zu kommen; und wie sie das Haus erreichen, fangen gerade die Glocken an zu laeuten, die Fahnen kommen heraus und hoch oben an der Grossmutter Fenster erscheint neben der deutschen zum erstenmal auch die schwarz-gelbe oesterreichische; denn _eine_ kann nimmer genuegen, um die Siegesfreude auszusprechen in dieser einzig grossen, schweren Zeit. Monate lang hatte Helene mit all ihren Gedanken in der Vergangenheit gelebt. Immer wieder hatte sie zurueckdenken muessen an den Tag, der ihr Glueck vernichtet hatte. Jetzt aber, durch den Brief ihres Mannes tat sich wieder eine Zukunft vor ihr auf und all ihr Sinnen ging dahin, wie es werden sollte, wenn er zurueckkaeme. Seine Stelle konnte er ja nicht mehr ausfuellen, das Forsthaus war keine Heimat mehr fuer sie. Vor laengerer Zeit schon hatte die Mutter eine Anfrage eingesandt, um zu erfahren, ob die Wohnungseinrichtung im Forsthaus unbeschaedigt geblieben sei und geholt werden koennte. Heute war amtliche Mitteilung darueber eingetroffen. Sie besagte, dass infolge russischer Pluenderung saemtliche Moebel und Hausgeraete zertruemmert seien, die Betten aufgeschnitten und besudelt, Buecher und Schriftliches verbrannt. Wahrscheinlich sei die zerstoerte Wohnung spaeter noch durch Diebsgesindel durchsucht worden, denn es sei nicht das Geringste mehr vorhanden. Schmerzlich war diese Nachricht. Helene hatte als Braut eine reiche kuenstlerische Ausstattung in das Forsthaus gebracht--nun war die ganze schoene Einrichtung verloren. Und alles was Vater und Sohn besessen an geliebten Gegenstaenden, jedes Andenken an fruehere Zeiten, die Spiele, die Gebhards Kinderglueck ausgemacht hatten, alles war in die Haende roher Gesellen gefallen und vernichtet worden. Helene war tief gebeugt ueber diese vollstaendige Verarmung. Noch vor kurzem haette sie sich wenig darum bekuemmert, aber eben jetzt, wo sie ihren Mann erwartete, schmerzte es sie bitter. Nichts war mehr da von ihrem Hausstand, sie konnte nicht, wie andere Frauen, den Heimkehrenden im eigenen Haus empfangen. Aber das wusste sie: die Mutter wuerde Raum schaffen fuer ihren geliebten Sohn; an seine Mutter hatte er sich ja gewandt, nicht an sie; das konnte sie begreifen: die Mutter verstand ihn doch am besten, sie allein hatte auch nie an seiner Ehre gezweifelt; zu ihr kaeme er gerne und man musste dankbar sein, dass das moeglich war. So ging sie zur Mutter und fragte bescheiden: "Wie soll es werden, wenn Rudolf aus dem Lazarett
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