an die Front!"
Drei Soldaten waren schon vorausgegangen mit dem Auftrag, sich auf einer
kleinen Anhoehe in dem nahen Wald zu verstecken. Sie sollten die
Verwundeten vorstellen, die aufzusuchen waeren. Auf einem andern Weg
folgte nun der Fuehrer mit dem Hund. Ihm schlossen sich Helene und
Gebhard an. "Im Kasernenhof haben wir schon aehnliche Uebungen mit dem
Hund gemacht," sagte der Fuehrer, "aber im Wald noch nie. Ich bin aber
sicher, er wird auch da seine Sache gut machen." Oben angekommen, liess
er den Hund von der Leine los und rief ihm aufmunternd zu: "Leo, such
verwundet!"
Pflichteifrig raste der Hund im ersten Augenblick geradeaus. Dann schien
er sich zu besinnen, schnueffelte da und dort, aufgeregt, immer die Nase
auf dem Boden. Allmaehlich naeherte er sich dem Wald.
"Am Waldrand ist ein Bach," sagte der Fuehrer. "Der Steg ist weiter oben.
Die Soldaten werden sicher nicht ueber den Steg gegangen sein, sondern
durchs Wasser."
"Aber im Wasser verliert er die Spur!"
"Ja freilich, aber so ist's im Feld auch. Warte nur, sein Instinkt wird
ihn schon treiben, die Spur auf dem andern Ufer zu suchen." Richtig, Leo
verschwand ploetzlich in der Tiefe, tauchte am andern Ufer des Baches
wieder auf, schuettelte sich das Wasser vom Fell, suchte und verschwand
im Wald. Sie gingen nun dem Bach entlang bis zum Steg und hinueber an den
Waldessaum. Dort standen sie eine ganze Weile gespannt und lauschend.
Ploetzlich raschelte es im Laub und Leo tauchte auf.
"Er bringt eine Muetze!" rief Gebhard und rannte in hellem Vergnuegen dem
wackeren Tier entgegen, das in gestrecktem Lauf daher gesaust kam und
die Soldatenmuetze zu den Fuessen seines Herrn ablegte. "Brav, Leo, brav,"
lobte der Fuehrer und befestigte die Leine am Halsband. "Fuehre mich,
Leo!" Der Hund zog an, ging voraus, die kleine Gesellschaft folgte in
den Wald hinein, durch dick und duenn eine gute Strecke weit; dann gab
der Hund Laut und blieb stehen. Moeglichst im Unterholz versteckt lag ein
Soldat ohne Muetze. Der Fuehrer sprach ruhig und freundlich den Soldaten
an, waehrend er sich den Anschein gab, ihm aufzuhelfen. "Der Hund muss
merken, dass es gute Freunde sind, die wir aufsuchen," erklaerte er,
streichelte bald den Hund, bald den Soldaten und fuehrte diesen am Arm
mit sich fort.
Die Uebung wurde wiederholt, der neue Sanitaetshund bewaehrte sich
glaenzend, er fand alle Versteckten.
Im Abendschein kehrten die Soldaten in das Lazarett zurueck, der Fueh
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