d gleich verkaufen!"
rief Grete mit Begeisterung! Und Else: "Ich auch, recht teuer; um das
Geld wuerde ich lauter Sockenwolle, Zigarren und Schokolade kaufen und
Paeckchen an die Soldaten schicken oder ich gaebe es fuer die Ostpreussen."
"Die Fraeulein haben gut reden," sagte der Soldat, "die haben keinen Hund
und wissen nicht, wie lieb man solch ein Tier hat. Ich haette meinen Tell
auch um viel Geld nicht hergegeben, ich kann's von einem andern auch
nicht verlangen. Wo hast du denn deinen Leo?"
"Im Hof."
"Da hast du recht. Lass ihn nicht viel ins Zimmer, sonst wird er
verweichlicht."
Der Soldat hatte sich neben dem Erzaehlen den Kaffee wacker schmecken
lassen; Frau Dr. Stegemann nahm die leere Kanne, ging hinaus, zu sehen,
ob draussen noch Vorrat waere. Gebhard folgte ihr in die Kueche.
"Grossmutter, gelt, ich muss meinen Leo nicht hergeben?"
"Niemand kann das von dir verlangen."
"Grossmutter, gelt der Soldat hat recht, Grete und Else wissen nicht, wie
gern ich meinen Leo habe, aber du weisst es doch, Grossmutter!"
"Ich weiss es freilich, er ist dein liebster, treuster Kamerad! Und er
ist dir auch ein Andenken an den Vater, ans Forsthaus, an die liebe,
alte Heimat. Du wuerdest ihn alle Tage vermissen, weil dein Herz an ihm
haengt."
"Ja, ja, gerade so ist's wie du dir's denkst, Grossmutter. Leo koennte es
auch gar nicht verstehen. Vorhin war's mir, als muesste ich ihn hergeben,
weil man ihn im Krieg so noetig brauchen koennte, aber ich bin froh, dass
du selbst sagst, ich soll ihn behalten."
"Das habe ich nicht gesagt, Gebhard, und kann es auch nicht sagen. Nur
du selbst kannst wissen, ob du dein Liebstes fuers Vaterland hergeben
musst oder nicht!"
"Nein, Grossmutter, sage mir, was du meinst."
"Ich meine, du gehst jetzt einmal hinunter zu deinem Leo und ich trage
den Kaffee in das Zimmer!"
"Ich will aber doch wissen, was du denkst!"
Die Grossmutter ueberhoerte den aergerlichen Ausruf ihres Enkels und kehrte
in das Zimmer zurueck. Gebhard stand noch einen Augenblick voll Aerger
und Unmut da, dann tat er doch, was die Grossmutter gesagt; er ging
hinunter in den Hof, an dessen Zaun der Hund sofort hoch sprang und
freudig seinen kleinen Herrn begruesste, der ihn diesmal mit stuermischer
Zaertlichkeit umschlang und ihm einmal ums andere zurief: "Du wirst nicht
verkauft, Leo, nein, nein! Wir zwei bleiben beisammen!"
Droben im Zimmer machte der bescheidene junge Gast Umstaende, noch weiter
dem Ka
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