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gangen ist. Aber vielleicht ist es besser, wenn wir es nicht erraten; weil es doch ein Kriegsgeheimnis ist. Nur der Vater darf es wissen; er muss stolz darauf sein. Ich waere auch stolz darauf und wuerde das Kriegsgeheimnis niemand verraten; ausser vielleicht dir, Mutter. Oder darf ich's auch dir nicht verraten?" "Du weisst es ja gar nicht, Gebhard," sagte die Mutter und lachte froehlich. Die Luft kam ihr schon nicht mehr schwuel vor; und bald schliefen Mutter und Sohn ebenso ruhig wie das Kindchen im Korbwagen und ahnten so wenig wie dieses, dass sie zum letzten Mal im Forsthaus schliefen. Am Morgen des folgenden Tages kam, angestrengt von langem, eiligem Marsch, Stegemann zurueck. Nach der schlaflosen Nacht sollte er sich mit einem guten Fruehstueck staerken und die verlorene Nachtruhe nachholen, das war der Wunsch seiner jungen Frau; ungesaeumt wollte sie fuer seine Bewirtung sorgen. Er aber hielt sie zurueck: "Das ist jetzt Nebensache," sagte er eilig, "wir haben viel Wichtigeres zu tun. Leutnant N. riet mir dringend, heute noch mit Frau und Kind und, soweit moeglich, mit Hab und Gut abzuziehen. Erschrick nicht so, Liebste, die Strasse ist noch frei von Feinden; aber wir wollen auch gar keine Zeit verlieren. Jetzt gilt es aufpacken, was das Noetigste und Wertvollste ist, um so schnell es nur irgend geht, an die Bahn zu kommen. Ich sage gleich den Leuten, sie sollen helfen, auch sie muessen fliehen. Es kann sein, dass die Russen der Spur der Patrouille folgen, die heute nacht hier war. Nun, Gebhard, hilf der Mutter!" In wenigen Minuten war der stille Forsthof erfuellt von laermendem, hastigem Treiben. Der Knecht fuhr den Wagen vor und lud auf, was ihm zugereicht wurde: Betten, Kleider, Waesche, auch allerlei Vorraete aus Kueche und Kammer. Gebhard lief aus und ein, fast froehlich in der eifrigen Taetigkeit. Knecht und Magd trugen ihre Buendel herbei. Keine halbe Stunde war verflossen; da suchte der Foerster seine Frau auf, die an ihrem Waescheschrank stand und trieb zur Abfahrt: "Es ist genug, lass alles andere, wir fahren!" Ganz erstaunt schaute sie auf: "Dass du so aengstlich bist! Auf eine Viertelstunde kommt es doch nicht an; die kleine Aussteuer vom Juengferlein--" sie unterbrach sich: "Horch!" Die Hunde bellten, der Foerster eilte ans Fenster. Er wandte sich sofort wieder zurueck: "Es ist schon zu spaet," sagte er, "die Russen kommen!" Er sprach ruhig; aber sein Gesicht verlor alle Farbe. Auch seine
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