und Gebhard. "Und eine
Hundekarte."
"Das gibt's jetzt nicht."
"Darf er mit in den Personenwagen?"
"Keine Rede. Wir sind froh, wenn wir die Menschen unterbringen. Weiter!"
Helene wurde von den Nachdraengenden ungeduldig weggeschoben.
Was war nun zu tun mit Leo? Der Knecht troestete Gebhard, versprach ihm,
den Hund gut unterzubringen. Und Gebhard sah ein, dass es nicht anders
sein konnte; die Reisenden umdraengten Mutter und Kinder, im Strom wurden
sie fortgeschoben, keine Zeit zum Abschiednehmen von den treuen
Dienstboten, auch nicht von dem geliebten Hund. Ein Winseln hoerte
Gebhard noch--er wusste, das galt ihm.
Eingepfercht in den Wagen sassen unsere Fluechtlinge, mit Muehe hatten sie
noch Sitzplaetze erlangt. Immer mehr Reisende draengten herein. Gebhard
sah durchs Fenster in das Gewuehl. Endlich leerte sich der Bahnsteig,
das Zeichen zur Abfahrt wurde gegeben und eben in diesem Augenblick sah
Gebhard ploetzlich noch einmal seinen Leo auftauchen. Er hatte sich von
der Hand des Knechts losgerissen, raste auf den Wagen zu, aus dem
Gebhard sah, sprang blitzschnell auf und ueber alle Hindernisse hinweg
zwischen scheltenden Menschen hindurch bis in das Abteil, wo er sich
sofort unter den Sitz seines kleinen Herrn duckte und so fuer sich selbst
die Frage loeste, ob Hunde mitfahren duerften.
Gebhard war so ausser sich vor Freude, dass auch Helene, die zuerst ueber
den Eindringling erschrocken war, freundlich dem Tier zunickte, das ihr
gegenueber unter dem Sitz aengstlich hervorsah, nicht ganz sicher, ob es
geduldet wuerde. Allerdings versuchte auch ein Herr Einsprache zu
erheben. "Es gehoert sich nicht, dass solch ein grosser Hund in den Wagen
genommen wird." Aber ein aelterer Mann ergriff Partei fuer das Tier oder
mehr noch fuer die Familie.
"Freilich gehoert sich's nicht," bemerkte er, "aber es gehoert sich auch
nicht, dass so ein junges Frauchen mit dem kleinen Kind fluechten muss. Und
um eine Flucht wird sich's wohl handeln. Nach Vergnuegungsreisenden sehen
sie nicht aus. Habe ich's erraten?"
Helene konnte nur gegen Traenen ankaempfend mit unsicherer Stimme bejahen.
"Nun also; dann wird Ihnen auch niemand den Hund absprechen; so ein
treues Tier ist auch ein Schutz."
So blieb der Hund unbeanstandet und bewaehrte sich auf der Fahrt als
kluges Tier. "Hast du bemerkt, Mutter, wie Leo so schlau ist und sich
still haelt, wenn der Schaffner hereinkommt?" fragte Gebhard.
Nein, Helene hatte das nicht be
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