n auch wohl verkohlt, um eine schwarze
Farbe, das _nigrum hispanicum_, oder um Zahnpulver zu liefern. Gepulverter
Kork, mit verdicktem Leinoel angeruehrt und auf wasserdichtes Segeltuch
aufgetragen, gibt den als Linoleum bezeichneten Korkteppich, mit dem man
die Fussboeden deckt.
Die allgemeine Verwendung des Korkes fuer Flaschenverschluss greift nicht
weiter als in das siebzehnte Jahrhundert zurueck. Sie faellt zusammen mit
der Verbreitung unserer enghalsigen Glasflaschen, die man kaum vor dem
fuenfzehnten Jahrhundert herzustellen begann. Im Mittelalter wurden kleine
Gefaesse aus Holz, Thon oder Metall verfertigt und mit Zapfen von gleichem
Stoff verschlossen oder auch nur mit Wachs verklebt. Die Faesser
verspundete man mit Holzpfloecken. Die Alten benuetzten zum Verschluss ihrer
Amphoren sowohl Holz- als auch Korkstopfen, die sie mit einem Kitt aus
Harz, Kreide und Oel oder auch mit Pech umgaben. Haeufiger noch wurde die
Oeffnung dieser Gefaesse nur mit Gyps, mit Harz, Pech oder Wachs
zugeschmiert. Auf den Wein gossen sie Oel, so wie das heute noch in
Italien geschieht, und suchten ihn so vor Luftzutritt zu schuetzen. Nach
Plinius dienten den Roemern Korkstuecke auch schon als Schwimmer an den
Fischnetzen und als Bojen an den Ankern; nicht minder wurden die
Schuhsohlen fuer Frauen aus diesem Stoffe bereits hergestellt.
III.
Tief in das Maurengebirge schneidet der Golf von St. Tropez, der Sinus
Sambracitanus der Alten, ein. An seinem Ufer sieht man schon aus der Ferne
die Haeuser von St. Tropez in bunten Farben schimmern. Von dort aus
erscheint die Meeresbucht wie ein geschlossener See. Ihre azurnen Fluthen
haben die Klarheit und den Schmelz eines dunklen Saphirs. Man blickt ueber
dieselbe ins Maurengebirge hinein. Scharf stechen seine Hoehen vom
noerdlichen Himmel ab. Im Osten wird das Bild in duftiger Ferne durch die
zackigen Gipfel des Esterels begrenzt. Ueber diesen, hoch in den Wolken,
glaenzt der Schnee der Alpen. Hier an dem blauen Golf hat einst die
Heraclea Cacabaria gestanden. Ein Herculestempel, so heisst es, gab der
Stadt den Namen. Das Land war von Camatullikern bewohnt. - Dann schildert
die Sage, wie im Jahre 66 n. Chr. an jenen Strand der Koerper des heiligen
Tropez gelangte. Dieser hatte unter Nero hohe Wuerden bekleidet; sein
Vetter, Salvius Otho, wurde im Jahre 69 n. Chr. zum Kaiser proclamirt. Er
selbst legte alle seine Aemter nieder, nachdem ihn der Apostel Pau
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