oniak her, ausserdem werden die Schnupftabake haeufig noch mit anderen
wohlriechenden Koerpern aromatisirt. Nicht minder wird Essigsaeure in der
Parfuemerie verwendet, und ihre Eigenschaft, aetherische Oele zu loesen,
benutzt, um parfuemirte Essige darzustellen.
XIII.
Die aetherischen Oele wirken wie Gifte auf unseren Koerper ein, wenn sie
innerlich in grossen Dosen oder zu haeufig eingenommen werden. Daher auch
der Missbrauch mancher Liqueure nicht allein durch den Alcohol, den sie
enthalten, sondern auch durch die fluechtigen Oele, mit denen sie parfuemirt
sind, nachtheilige Folgen bringt. Geradezu gefaehrlich kann das Koelnische
Wasser werden, wenn es getrunken wird. Der Arzt kommt oft nur durch Zufall
dahinter, dass eine solche stille, geheim gehaltene Neigung bei seiner
Patientin die Ursache der raethselhaften Krankheitserscheinungen ist. -
Viele, doch bei Weitem nicht alle fluechtigen Oele wirken, innerlich
verordnet, antiseptisch, und werden besser von unserem Koerper als von den
niederen Organismen ertragen, die es oft in unserem Koerper zu bekaempfen
gilt. Daher die Benutzung mancher fluechtigen Oele zu aerztlichen Zwecken. -
Die fluechtigen Oele nehmen Sauerstoff aus der Luft auf und erfahren dabei
eine Oxydation. Bei manchen dieser Oele verlaeuft der Oxydationsvorgang
sehr rasch und zwar um so rascher, je feiner sie in der Luft vertheilt
werden. Licht und Feuchtigkeit foerdern diesen Vorgang, bei welchem in der
Luft das gasfoermige Ozon oder das gleich wirksame fluessige
Wasserstoffsuperoxyd entstehen. Ihnen ist der belebende Einfluss
zuzuschreiben, den weingeistige Loesungen von fluechtigen Oelen, im Zimmer
verstaeubt auf die Athmenden ausueben. Besonders stellt sich diese Wirkung
ein beim Verstaeuben jener fluechtigen Oele, welche die Chemie als Terpene
zusammenfasst, weil sich diese an der Luft am schnellsten oxydiren.
Physiologisch interessant ist es, an Parfuems die hohe Leistungsfaehigkeit
unseres Geruchssinns zu erproben. Einige Milligramm Moschus reichen aus,
um einen Raum, der haeufig gelueftet wird, Jahre lang mit Moschusduft zu
erfuellen. Wir riechen diesen Moschus, und doch kann er in jener Luft, die
uns umgibt, nur in unnennbar geringen Mengen vorhanden sein. Directe
Versuche, die Passy mit alkoholischen Loesungen stark riechender Substanzen
anstellte, haben ergeben, dass fuenfhundert Tausendstel eines Milligramms
Vanillin ausreichen, um ein Liter Luft merklic
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