FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   176   177   178   179   180   181   182   183   184   185   186   187   188   189   190   >>  
zog er an einem Seil und dass Netz schloss sich nun auch an der freigehaltenen Seite. Rasch naeherte sich dass Boot dem Ufer, schnitt den Fischen jeden Rueckweg ab; die Netze wurden emporgezogen, und meist einige nicht eben grosse Fische, oft auch nur ein einziges solches zappelndes Geschoepf erkapert. Die Geduld dieser Menschen erweckte in mir besondere Bewunderung. Stundenlang lagen sie da unbeweglich im Boote; den ganzen Tag ueber hockte der Spaeher oben auf seiner Stangenpyramide, und die Zeit wurde ihm, wie es schien, nicht lang. Was fuer ein Gegensatz zu solchen Menschen wie wir, die wir uns den ganzen Tag ueber hetzen und aufreiben, keine Viertelstunde unbenutzt lassen und nun hierher kommen muessen, damit unsere Nerven sich wieder etwas beruhigen. Der Mann da oben auf seiner Pyramide erinnerte mich aber lebhaft an einen Seeadler, den ich auf einem hohen Felsen von Antibes, an einer einsamen Stelle des Strandes, einst sitzen sah. Auch er blickte starr in das Wasser, blickte lange und geduldig, ohne auch nur den Kopf zu bewegen, stuerzte sich dann wie ein Pfeil hinab in die Fluth und stieg auf in die Wolken mit einem Fisch in den Krallen. Das Hotel am Cap Martin ragt ueber die Baeume des Waldes empor. Suedwaerts eroeffnet es die Aussicht auf das weite Meer. Nordwaerts gestattet es, ueber den gewoelbten Kuppeln des Waldes, der ganzen Bergkette zu folgen, welche diese Kueste schuetzt. Da reihen sie sich an einander diese gewaltigen Berge vom Mont Agel im Osten, bis zum Berceau im Westen; die maechtigsten Kalkriesen liegen in der Mitte und schneiden mit scharfem Grat in den blauen Himmel ein. Jeden Abend waren unsere Blicke auf sie gerichtet, wenn die schwindende Sonne ihre Gipfel roethete, ein Gipfel nach dem andern dann langsam erlosch. Oefters stiegen wir auch gegen Abend zum oestlichen Strande hinab, um die Beleuchtung der Kueste zu schauen. Waehrend tiefer Schatten schon Mentone deckte, flammte im purpurnen Lichte noch Alt-Bordighera. Ein Liebling der Sonne an dieser goldigen Kueste, empfaengt es am Abend ihren letzten Gruss. Wenn es dann ganz dunkel war, zogen wir nochmals ans Meer. Es galt Mentone und Monte Carlo in ihrem Lichterschmuck zu betrachten. Monte Carlo im Besonderen sieht dann ganz feenhaft aus. Tausende von Lichtern draengen sich am Fusse des Berges zusammen, der einen dunklen Schatten auf den bestirnten Himmel wirft. Ich schaute oft in dieses Bild, und es war mir wohl, als haette ich es lange zu
PREV.   NEXT  
|<   176   177   178   179   180   181   182   183   184   185   186   187   188   189   190   >>  



Top keywords:

ganzen

 

Kueste

 

Gipfel

 
unsere
 
blickte
 

Mentone

 
seiner
 

Himmel

 

Schatten

 

Menschen


dieser
 

Waldes

 

Bergkette

 

folgen

 

welche

 
roethete
 

gewoelbten

 

schwindende

 

gestattet

 
gerichtet

Blicke

 
Kuppeln
 

scharfem

 

Kalkriesen

 

maechtigsten

 

Westen

 

andern

 
liegen
 

Berceau

 

schuetzt


schneiden

 

reihen

 

gewaltigen

 

einander

 

blauen

 

Lichte

 

Besonderen

 

feenhaft

 

Lichtern

 

Tausende


betrachten

 

Lichterschmuck

 

nochmals

 

draengen

 

dieses

 

haette

 
schaute
 

zusammen

 

Berges

 

dunklen