ua, Praeneste. Das wechselte
je nach Geschmack und Mode. Die Salben waren zum Theil sehr theuer und
beschaeftigten ein ganzes Heer von Verfertigern und Verkaeufern. In den
Laeden der Salbenhaendler hielten sich die Muessiggaenger auf. Man waehlte
beschattete Orte zur Anlage solcher Laeden, damit die Salben, die in Gefaesse
von Blei oder Stein eingeschlossen waren, von der Sonnengluth nicht
litten. Der Stein, den wir Alabaster nennen, wurde viel fuer diese Gefaesse
verarbeitet, doch scheint die antike Bezeichnung _Alabastron_, wie
Reinhold Sigismund in seinem Buch ueber die Aromata nachzuweisen sucht,
sich mehr auf die Gestalt, als auf das Material der Salbengefaesse bezogen
zu haben.
Bezeichnend fuer den Missbrauch, der mit wohlriechenden Salben in
Griechenland getrieben wurde, sind die zahlreichen, uns von Athenaeus
ueberlieferten Berichte. Er erzaehlt, dass die Schwelger in Athen jeden Theil
ihres Koerpers mit einer anderen Salbe einrieben. Aegyptische Salbe diente
fuer Fuesse und Schenkel, phoenikische Salbe fuer Kinnbacken und Brust,
_Sisymbrion_-Salbe fuer die Arme, _Armaracon_-Salbe fuer Haar und
Augenbrauen, _Serpyllos_-Salbe fuer Kinn und Nacken. Man kann sich
vorstellen, wie so ein menschliches Wesen nach vollzogener Einsalbung
geduftet haben mag. Denn die _Amaracon_-Salbe roch nach Majoran, die
_Serpyllos_-Salbe nach Thymian, die _Sisymbrion_-Salbe wohl nach einer
Minze, die aegyptische und phoenikische nach Bittermandeloel und Balsamen.
Das war ein ganzer Parfuemladen! Dabei glaenzte ein solcher Mensch von Fett
an seinem ganzen Koerper. - Ueber Demetrius Phalereus wird bei dem
Symposion des Athenaeus berichtet, er habe sich nicht nur den ganzen Koerper
gesalbt, sondern auch das Haupthaar noch gelb gefaerbt, um verfuehrerischer
auszusehen. - Bei Trinkgelagen salbte man den Kopf, damit der Wein nicht
in die Hoehe steige; denn wenn der Kopf trocken ist, hatte Myronides
gesagt, wandern die Duenste nach oben. Dazu kamen noch die Kraenze, welche
den Rausch verhindern, den Kopf kuehl erhalten und den Kopfschmerz abwehren
sollten. Das moegen die urspruenglichen Epheukraenze gethan haben, schwerlich
die spaeter benutzten aus duftenden Blumen. Denn diese wurden aus Rosen,
Lilien oder Violen (Goldlack und Levkoien) gewunden und von aufwartenden
Dienern vielfach mit duftenden Salben noch besprengt. In dem Symposion des
Athenaeus wird berichtet, dass bei den prunkvollen Aufzuegen des Koenigs
Antiochus Epiphanes auf Daphne
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