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zahlreiche Frauen mit goldenen Gefaessen einherschritten und aus diesen duftende Salben auf die Menge verspritzten. Derselbe Koenig, den man spaeter spottweise auch Epimanes, das heisst den Verrueckten nannte, pflegte in oeffentlichen Baedern zu erscheinen, wenn das ganze Volk dort versammelt war. Er salbte sich mit den koestlichsten Oelen. Da sagte denn Einer: "Wie gluecklich bist Du, o Koenig, dass Du so wohlriechende Parfuems benutzen und ueberall einen so angenehmen Duft verbreiten kannst." Antiochus antwortete ihm nicht, liess ihm aber am naechsten Tage nach dem Bade ein grosses Gefaess mit Myrrhensalbe ueber den Kopf giessen. Nun waelzten sich auch Andere in dem verschuetteten Oele, viele glitten aus und fielen zu Boden, sogar der Koenig, was allgemeine Heiterkeit erregte. Dieser Antiochus muss allerdings recht excentrisch gewesen sein, denn auch die Geschenke, die er vertheilte, waren mehr als sonderbar. Dem Einen drueckte er Knoechel, dem Anderen Datteln, noch Anderen Gold in die Haende. Die Lacedaemonier, heisst es, haetten die Salbenhaendler und die Faerber aus Sparta verjagt, weil die Ersteren das Oel verdarben, die Letzteren die Wolle ihrer urspruenglichen Reinheit beraubten. Lykurg und Sokrates traten gegen den Missbrauch wohlriechender Salben auf, erreichten aber eben so wenig, wie spaeter in Rom die beiden Censoren Publius Licinius Crassus und Lucius Julius Caesar, die, wie Plinius mittheilt, im Jahre 189 v. Chr. ein Edict erliessen, dass Niemand "exotische" Salben verkaufen solle. Die Haare und Kleider der Roemerinnen verbreiteten, nach Plinius, so starke Duefte, dass sie schon aus der Ferne die Aufmerksamkeit auf sich zogen. Dass sei um so thoerichter, meint er, als dieser theuer erkaufte Genuss weit mehr Anderen zu Gute komme, als dem, der ihn bezahlt hat. Nicht minder beklagt auch Plutarch diese Salbenverschwendung. Er erzaehlt, wie bei einem Gastmahl, das Salvius Otto dem Nero gab, von allen Seiten her kostbare Salben aus goldenen und silbernen Roehren flossen und die Gaeste ganz durchnaessten. Juvenal spottet in seinen Satiren ueber Crispinus, den Guenstling Domitians, dass er schon am Morgen mehr Amomumduft als zwei Leichenbegaengnisse von sich aushauche. - Ein besonders lebendiges Bild aus Neronischer Zeit, das auch den Salbenluxus und die Vorliebe fuer Wohlgerueche zeigt, hat Petronius in dem Gastmahl des Trimalchio entworfen. Sind die Farben auch stark aufgetragen, so entspricht die Schilderun
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