. Die Strassenbahn setzt sich ueber
La Foux noerdlich bis Cogolin fort, und von da aus kann man auf der
Chaussee La Garde Freinet erreichen. Dort hatten einst schon die Roemer
einen Militaerposten errichtet, der die Verbindung zwischen dem Sinus
Sambracitanus und der etwas noerdlicher durchs Gebirge ziehenden Via
Aureliana ueberwachen sollte. Der Ort liegt in einem Engpass zwischen zwei
Bergen, und dort setzten sich auch die Mauren im Jahre 850 fest, nachdem
sie St. Tropez zerstoert hatten. Sie sicherten sich so den Zugang zum Meere
und beherrschten zugleich das Gebirge. Die Festung, die sie erbauten,
wurde Fraxinetum genannt, und dieser Name dann auf alle aehnlichen
maurischen Festungen uebertragen. Hier haeuften sie die geraubten Schaetze
an, um sie spaeter uebers Meer nach Afrika zu schaffen. Wilhelm I., Graf von
Arles, unterstuetzt von zwei provencalischen Edelleuten, Bavon und
Grimaldi, stuermte und eroberte im Jahre 973 die Veste. Alle Mauren, die
dem Schwert entgingen, wurden nebst Weibern und Kindern zu Sclaven
gemacht. Die Veste schwand von der Erde, und nur einige Mauerreste, die
Epheu heute deckt, sowie eine tiefe, in Fels gehauene Cisterne, zeugen
dafuer, dass sie einst gewesen.
Als Preis der Tapferkeit und Lohn fuer die erwiesenen Dienste erhielt
Grimaldi von Wilhelm I. das ganze Land, welches die Mauren am Sinus
Sambracitanus besassen. Da ragen denn noch heute, als Wahrzeichen aus jener
Zeit, auf dem Berge, der die Thalmuendung beherrscht, die Truemmer der Burg
Grimaud in den Himmel. Zwei Thuerme auf steilem Abhang, durch Mauerreste
verbunden, scheinen ueber dem Abgrunde zu schweben, die uebrige Burg ist
zerstoert; doch unter ihr, wenn auch ihres Schutzes beraubt, in ueppiges
Gruen gehuellt, klammert sich der kleine Ort Grimaud noch immer an den
Felsen.
Von La Foux aus oestlich folgt die Suedbahn weiter allen Ausbuchtungen der
Kueste. Jetzt eilt sie dem Meere zu, und St. Tropez am jenseitigen Ufer
scheint immer naeher zu ruecken; dann wendet sie sich landwaerts, und das
Esterel taucht ploetzlich am Horizonte auf. Das Maurengebirge rueckt dicht
ans Meer heran, der Wald erreicht die Kueste. Immer schwelgerischer
entwickelt sich hier seine Pracht. Aus den immergruenen Eichen und
Seestrandkiefern leuchtet die baumartige Erica mit ihren weissen
Bluethenmassen hervor. Ueberall sieht man den Erdbeerbaum seine
lorbeerartigen Blaetter ausbreiten. Dunkler Epheu rankt an den Staemmen in
die Hoehe, und ueppige Wald
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