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t lange Zeit verborgen halten und den Nachforschungen der Gensdarmen entgehen. VII. Gegen Abend zogen wir wieder hinaus zum Strande von St. Aigulf. Wir wollten das Esterel noch einmal im Glanze der untergehenden Sonne gluehen sehen. Es war ein farbenpraechtiger Abend, still und mild, einer jener Abende, die das Gefuehl des Glueckes in der menschlichen Seele erwecken. Kein Luftzug bewegte die Blaetter der Baeume. Im See von Villepey spiegelten sich dunkle, goldumstrahlte Wolken. Durch unser Nahen aufgeschreckte Voegel flohen aus dem Dickicht des Ufers empor. Sie stiegen in die Luefte und schienen schwarze Furchen zu ziehen am hellen Abendhimmel. Die Wolken im Westen nahmen Purpurfarben an, und in ihrem Widerschein roethete sich auch der See. Er sah jetzt unheimlich aus, wie eine Lache von Blut; das dunkle Dickicht aus Rohr umfasste ihn mit schwarzem Trauerrand. Wir setzten unsern Weg fort zum Strande. Bald stand der Westen in voller Gluth, und das Maurengebirge glich einem Riesen in der Feuersbrunst. Die Baeume des Waldes zeichneten sich schwarz auf hellem Grund, als waere ihr Umriss mit Kohle gezogen. Allmaelig verblasste der Himmel. Auf den spiegelnden Wellen des Meeres begannen sich die weissen Strahlen der ersten Sterne mit dem rothen Abglanz der letzten Abendlichter zu mischen. Als wir den Strand erreichten, war es bereits so dunkel, dass wir den Umrissen des Meeres nicht mehr folgen konnten. Der Himmel spruehte von Sternen und schien auch ungezaehlte Lichter im Meere auszusaeen. Wir lauschten dem Stoehnen und Rollen der Brandung und frugen uns, warum es ewig klagt und grollt, dieses laenderumspuelende Meer; ist es der Schmerz ueber all' das Leid, das sich an seinen Ufern zugetragen? Ist doch auch dieser Ort nach jenem Heiligen benannt, der auf den Lerinischen Inseln gemartert ward. Manchmal glaubten wir nahende Schritte zu hoeren; doch nein, es war nur ein reifer Kieferzapfen, der vom Baum zu Boden fiel, oder eine groessere Welle, die sich ueber das Ufer ergoss und zischend dem Meer wieder zueilte. Die silberne Mondsichel, ganz schmal, tauchte hinab in die Baeume. Starr leuchteten uns von Osten her die Leuchtthuerme von St. Raphael und von Drammont entgegen; der Phar von Camarat im Westen flammte auf und nieder: es war, als oeffnete und schloesse er abwechselnd sein grosses Feuerauge. Im Meere tauchten Barken auf in gelbem Fackelschein. Das waren Fischer, welche mit Feuer die T
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