e Komoedie, wie Diderot sagt, wiederum in ihre
Kindheit zuruecksetzen und in Satire verkehren wuerde: so ist es auch
ebenso wahr, dass derjenige tragische Dichter, welcher nur den und den
Menschen, nur den Caesar, nur den Cato, nach allen den Eigentuemlichkeiten,
die wir von ihnen wissen, vorstellen wollte, ohne zugleich zu zeigen, wie
alle diese Eigentuemlichkeiten mit dem Charakter des Caesar und Cato
zusammengehangen, der ihnen mit mehrern kann gemein sein, dass, sage ich,
dieser die Tragoedie entkraeften und zur Geschichte erniedrigen wuerde.
Aber Aristoteles sagt auch, dass die Poesie auf dieses Allgemeine der
Personen mit den Namen, die sie ihnen erteile, ziele ([Greek: ou
stochazetai ae poiaesis onomata epitithemenae]); welches sich besonders
bei der Komoedie deutlich gezeigt habe. Und dieses ist es, was die
Ausleger dem Aristoteles nachzusagen sich begnuegt, im geringsten aber
nicht erlaeutert haben. Wohl aber haben verschiedene sich so darueber
ausgedrueckt, dass man klar sieht, sie muessen entweder nichts, oder etwas
ganz Falsches dabei gedacht haben. Die Frage ist: wie sieht die Poesie,
wenn sie ihren Personen Namen erteilt, auf das Allgemeine dieser
Personen? und wie ist diese ihre Ruecksicht auf das Allgemeine der Person,
besonders bei der Komoedie, schon laengst sichtbar gewesen?
Die Worte: [Greek: esti de katholou men, to poio ta poi atta symbainei
legein, ae prattein kata to eikos, ae io anankaion, ou stochazetai ae
poiaesis onomata epitithemenae], uebersetzt Dacier: Une chose generale,
c'est ce que tout homme d'un tel ou d'un tel caractere a du dire, ou
faire vraisemblablement ou necessairement, ce qui est le but de la poesie
lors meme, qu'elle impose les noms a ses personnages. Vollkommen so
uebersetzt sie auch Herr Curtius: "Das Allgemeine ist, was einer, vermoege
eines gewissen Charakters, nach der Wahrscheinlichkeit oder Notwendigkeit
redet oder tut. Dieses Allgemeine ist der Endzweck der Dichtkunst, auch
wenn sie den Personen besondere Namen beilegt.--Auch in ihrer Anmerkung
ueber diese Worte stehen beide fuer einen Mann; der eine sagt vollkommen
eben das, was der andere sagt. Sie erklaeren beide, was das Allgemeine
ist; sie sagen beide, dass dieses Allgemeine die Absicht der Poesie sei:
aber wie die Poesie bei Erteilung der Namen auf dieses Allgemeine sieht,
davon sagt keiner ein Wort. Vielmehr zeigt der Franzose durch sein lors
meme, sowie der Deutsche durch sein auch wenn, offenbar, dass sie ni
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