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nzten Landschaftsmarken, innerhalb deren der Cult jeder dieser drei Heiligen seit aeltester Zeit bis auf die Gegenwart herrschend geblieben ist, dass diese Drei hier nicht etwa die Patrone oder Lieblingsheiligen ihres Bisthums, sondern die Schutzheiligen ihres politischen Gaues in einer Periode gewesen waren, als dessen politische Grenzen noch keineswegs mit denen des Kirchensprengels zusammenfielen. Waren die Heiligen aber dieses und also zeitgenoessisch gewesen mit der aeltesten Gaueintheilung dieser Landstriche selbst, so war hier ihr Bestand ueberhaupt ein aelterer, als der durch die Kirche veranlasste je hatte sein koennen. Und also fuehrte uns die _Gauheilige_ in rueckschreitender Metamorphose auf die _Gaugoettin_. Gegen diese Folgerung, die selbst von der kirchlich approbirten Gestalt der Legende mit historischen Angaben unterstuetzt wird, laesst sich mit ferner versuchten Einwaenden nicht weiter mehr aufkommen. Auch fuehrt ja die Gaugoettin ihre bei uns verblasste Herrschaft ueber Christenmenschen anderwaerts immer noch ungeschwaecht und persoenlich fort, so z.B. in der Normandie, wo nach dem Zeugnisse von Amelie Bosquet die Aufsicht ueber das Land den Feen gehoert, jede einen einzelnen Kanton, hier jeden einzelnen Einwohner beaufsichtigt und dessen Loos bei der allabendlichen Versammlung in dem gemeinsamen Schicksalsbuche je mit einem weissen oder schwarzen Punkte bezeichnet. Jede Gottheit war, ein vom Heidenglauben verwirklicht gedachtes Idealbild menschlicher Thaetigkeitgewesen. Wie der Mensch, so sein Gott. Die dem Germanen eigenthuemliche Auffassung des Eherechtes, welche ihn vor allen Kulturvoelkern des Alterthums auszeichnet, der von ihm dem Weibe beigelegte ahnungsreiche; auf das Heilige gerichtete Sinn (Tac. Germ. c. 8) hatte bei ihm solcherlei weibliche Gottheiten bedingt, welche Waechterinnen der zuechtigen Geschlechterliebe, der haeuslichen Ordnung, des Fleisses und Friedens waren. Eine naechste Folge hievon war es, dass die Frau in ihrem Hause das Amt der Herrin (dies besagt das Wort frowa, frauja), in ihrem Stamme dasjenige der Itis oder weisen Frau bekleiden und als solche die Geschaefte der Tempeljungfrau, Priesterin, Heilraethin oder Aerztin verwalten konnte. Auf diesem Bildungswege einer langen Selbsterziehung wurde die Nation erst politisch gehemmt durch furchtbare Eroberungskriege, die sie erlitt und vergalt, dann geistig ueberrascht durch das in barbarischer Form ueberlieferte roemische Kir
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