allein damit verbuergt er nur, dass man der Fruehlingsgoettin nach
ueberstandenem Winter Besen, Kehrwisch und Ofengabel als abgebraucht beim
Freudenfeuer verbrannte und noch verbrennt. Auf der Stelle, wo die
Nachtmahr ausruht, heisst es ferner, da waechst im Korn schwarzer Raden,
am Baume der Maerentakken (Mistel) und der Hopfen wird brandig (Wolf,
Ndl. Sag. S. 689). Aber gerade damit wird nur in aberglaeubischer
Verduesterung wiederholt, was sonst von dem segensreichen Charakter des
Alb und der Elbin gilt, dass sie unter verschiedenen Namen als
Mittagsgespenst (Meridiana), Roggenmuhme, Tremsemutter, Alte, Kornbaby,
Kornkind und Kornengel, Preinscheuche im wogenden Kornfelde umgehen,
geisterhaft auf der Spitze der Aehren ausruhen, oder in Liebe des
Schutzgeistes reinen Juenglingen und Jungfrauen sich zugesellen. Nur
etwas braucht man von ihnen zu haben, um sie festzuhalten; der im Bette
Erwachende findet dann statt des von ihm ergriffnen Strohhalms oder
Federflaums eine schoene, bis auf den Schleier splitternackte Jungfrau
bei sich im Schlafgemache. Spricht der Aberglaube vom Trudenfuss,
Flederwisch und Federkiel der Mahr, von der Schmetterlingsgestalt des
Toggeli, nennt man in Augsburger Mundart den Schmetterling Kohlweissling
_Milchtrut_, anderwaerts Molkendieb (Weinhold, Schles. Woertb. 62): so
wird damit einbekannt, dass statt des Gespenstes einst eine Valkuere
galt, die in Schwanenhemd und Vogelgewand allueberall ihren Schuetzling
umflog, wesshalb noch der Fuenfort, Alpfuss oder Trudenfuss, ndl.
marevoet, an die Stubenthueren gekreidet wird, zwei in umgekehrter
Richtung der Winkel stehende Dreiecke. So tummelt das Nachtschraettelein
die Stallrosse und zoepft ihnen Schweif und Maehne, dass sie schwitzen;
denn es ist gleichfalls nur die laecherliche Verschrumpfung jener
himmlischen Valkuere, die auf den Thaurossen des Morgens heranritt,
Helden Hilfe bringend und dem Felde die Frucht. Solcher Abkunft dunkel
noch eingedenk, schreibt der Volksglaube vor, gegen den Besuch der
Nachtmahr _zwei Sicheln_ gekreuzt vors Bette zu legen.
Die Rechtsformel Drei Halme bedeutete drei Jahre und drei Jahresernten;
das Sinnbild dreier Aehren ebenso das Obereigenthum und Erbgut. Die zu
Lucca Erblehen vom dortigen Waisenhause hatten, mussten dahin am 1. Mai
einen reichlich geschmueckten Maibaum ueberbringen und verloren ihr Lehen,
wenn daran die drei vorgeschriebnen Kornaehren mangelten: Grimm, RA. 128.
205. 361. Der oberpfaelzer Bilme
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