t in der Wurzel pri = freien, woraus auch
Priapos, selbst stammt. Freyrs Schwester Freyja (gleich der
altslavischen Prija = Venus) ist daher die Ehefrau ausschliesslich. Es
ist nun gewiss ausserordentlich bedeutsam, dass sich ganz dieselbe
Verehrung heidnisch-phallischer Bildwerke im Eichstaedter Gebiete, als
dem sueddeutschen Schauplatze der Wirksamkeit der hl. Walburg, wieder
findet. In dem zwischen den Staedten Eichstaedt und Weissenburg am
Ausgaenge des grossen Weissenburger Waldes gelegnen Dorfe Emmetsheim
findet sich unter mehrfachem roemischem Grundgemaeuer im Garten des
dortigen Wirthshauses ein antiker Steinwuerfel, dessen eine Seite die
Grabinschrift einer roemischen Ehefrau, die andere die eines
Merkuraltares traegt. Letztere zeigt die Herme einer stark gebruesteten
Frau; auf der andern ist eine nackte Figur sitzend dargestellt mit aus
einander gespreizten Beinen, beide Haende am Phallus haltend. Beide
Figuren sind an den Einzeltheilen vorsaetzlich verstuemmelt. Noch im
vorigen Jahrhundert setzten sich unfruchtbare Weiber auf dieses
Steinbild, um dadurch zum Kindersegen befaehigt zu werden, und als der
Markgraf von Ansbach am 7. April 1721 hier durchreisend den Stein besah
und um ihn fuer seine Kunstsammlung anzukaufen, sich an den Eichstaedter
Bischof wendete, wurde ihm die Antwort, dass diese Gruppe als _Nahrung
des Wirthes_ in statu quo zu belassen sei. Sax, Gesch. v. Eichst. 1857,
S. 287. Von der Moenchsweisheit wurde dieses Bild abwechselnd bald der
Goetze Miplezeth (1 Koenige 15, 13), bald Priapus genannt. Falkenstein,
Nordgau. Alterth. 86. "Der Phallusdienst, sagt Grimm, Myth. 1209,
entspringt in der Kindheit der Voelker aus einer schuldlosen Verehrung
des zeugenden Prinzips, die eine spaetere, ihrer Suende bewusste Zeit
aengstlich mied." Voltaire war der Urheber der tiefen Bemerkung, dass
schluepfrige religioese Ceremonien nichts gemeinsam haben mit schluepfrigen
nationalen Sitten. In dem Essar sur les moeurs ch. 143, Oeuv. 17, 341
sagt er: "Unsre Vorstellungen ueber Wohlanstaendigkeit veranlassen uns zu
glauben, ein uns schamlos erscheinender Brauch koenne nichts anderes als
eine Erfindung der Zuegellosigkeit sein. Allein es ist unglaublich, dass
Sittenverderbniss jemals bei irgend einem Volke die Stifterin religioeser
Ceremonien gewesen waere. Im Gegentheile ist es verbuergt, dass
dergleichen Braeuche bereits in den Zeiten der Sitteneinfalt entstanden
und dass man dabei keinen andern Gedanken hatte, a
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