welche das gleiche Symbol des
Belebens und Wiedererweckens an sich tragen (Memminger, Beschreib. des
OA. Cannstatt, 18), heissen in Oberdeutschland Mannoggel, Nikolause,
Klausmaenner, Hanselmaenner, Grittebenze; in Niederdeutschland
Sengterklas, Klaskerlchen u.s.w. Die weibliche aehnlich gestaltete
Brodfigur wird gewoehnlich nur die Frau genannt. Beiden ist gemeinsam,
dass ihnen Augen, Brueste, Rockknoepfe aus Korinthen eingesetzt sind, dass
sie beide Arme in die Seite einstemmen und ihre Beine weit aus einander
spreizen; daher auch ihr Name Gritte, Grittebenz, altbair. Beingrattel,
varus oder valgus. Es ist in ihnen, also die Stellung der beiden vorhin
beschriebenen Steinbilder zu Antwerpen und Emmetsheim typisch
wiederholt. Alle diese Formen sind symbolische, dem mythischen Zeitalter
und den Urvorstellungen der Menschheit angehoerende, und muessen eben
darum gegen unser Sittengesetz verstossen, weil dieses im Bewusstsein
des Naturmenschen noch gaenzlich schlummert.
Bis hieher ist verspart geblieben, den Namen Walburg zu erklaeren und mit
den Hauptzuegen seines Mythus in Verbindung zu bringen. Wie der bisher
vorgetragene Sagenkreis in zwei Haelften sich scheidet, in ein lichtes
Fruehlingsgebiet und in ein daemonisches Nachtreich, so fuehrt auch die
Etymologie des Namens in diese Doppelwelt. Die schoenere Seite mache hier
den Beginn, weil sie sprachlich die ergiebigere ist.
Wenn der liebende Wuotan im Fruehlingsbeginne seine Vermaehlung mit der
Himmelsherrin (Freyja, Frouwa) feiert, so traegt er den ahd. Beinamen des
Liebesgottes Wunscio, nordisch Oski, und ist begleitet von einem
Liebesheere von Brautjungfern, welche die schwanenweissen
Wuenschelfrauen, Schwanenjungfrauen sind, nord. oskmeyjar, Wunschmaedchen.
Das Wort Wunsch stammt aus wunia, bedeutet Lust und Liebe, und fuehrt uns
sogleich 1) auf Walburgis Mutter _Wunna_, aus deren Namen die
Lateinlegende eine Bona mater, und die niederdeutsche Legende eine _Frau
Guta_ bildete (Gretser 749), eine in der deutschen Heldensage
vielgenannte Ahnfrau der Heldengeschlechter. Sodann fuehrt Wunsch 2) auf
den Namen eines der Brueder Walburgis, Wunnibald: der den Wonnewunsch
Gewaehrende.
Als Wunnas Oheim sodann wird in dem von Othlon verfassten Leben des
Bonifacius dieser Bekehrer Winfrid genannt (der Frieden Gewinnende);
diese beiden Namen alliteriren zum Namen Wunnibald und stellen also
durch gleichen Wortstamm und gleichen Anlaut, auch sprachlich eine Sippe
dar. Des an
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