en sich anfuehlt, weich und glatt, hart und fest, so
werden des einstigen Mannes Eigenschaften sein. Das oberpfaelzer
Bauernmaedchen schleudert ungesehen ihren Schuh ueber den Peuntbaum und
horcht, aus welcher Gegend her wiederholtes Hundegebell herueberschallt;
eben daher wird einst der Werber zu ihr kommen. Ihr Spruch lautet:
Hunderl, ball, ball,
ball ueber neunmal,
ball ueber's Land,
wau mein feins Liab wahnd.
Schoenwerth, Oberpf. Sag. 1, 139. So verhilft hier der Hund, Walburgs
Geleitsthier, und dorten Walburgs Flachsfaden zum Gelingen des
Liebeszaubers.
Das vorhin geschilderte Mailehen, die Vertheilung der mannbaren Maedchen
an die jungen Ortsburschen, fand bei den Moselfranken nicht am 1. Mai,
sondern am ersten Sonntag in Fastnachten statt und hiess daselbst der
_Valentinstag_; es wurde 1799 polizeilich verboten (Hocker, Moselthal
24). Eine Waldhoehle bei Ebersberg in Oberbaiern mit einer dabei
stehenden Linde hatte dem umwohnenden Volke zum Versammlungsorte
gedient, um hier den Teufel (Valant) heidnisch zu verehren. Ein heiliger
Mann, Konrad von Heuwa, zerstoerte beide von Grund aus und liess an der
Stelle ein _Valentins_kirchlein erbauen. Schoeppner, B. Sagb. no. 70.
Dies fuehrt uns auf den am 14. Febr. in England gefeierten Valentinstag,
das eigentl. Fest, der Jugend und der Liebe hier, wie im noerdlichen
Frankreich, in Belgien und den Niederlanden. Es ist ein vorausbegangner,
vordatierter Maitag oder Walburgistag. Eine alte Stadtsage Londons
erklaert, dass sich am 14. Febr. die Voegel zu paaren beginnen, und ein
gleichfalls alter Sprachgebrauch nennt darum das Maennchen Valentin, das
Weibchen Valentinne, sprich Wallen-tein. Dies trifft genau zusammen mit
dem von Russwurm veroeffentlichten Holzkalender der Inselschweden, in
welchem der 1. Mai mit folgender Kalenderrune verzeichnet steht: ein
nach oben gekehrter Halbring, in dessen Mitte ein kleinerer liegt, ist
das Sinnbild des Eies im Neste der zu dieser Zeit wieder bruetenden
Voegel. Alles ueberschickt sich in England an diesem Tage kleine Geschenke
und anonyme Liebeserklaerungen. Es liegt uns ein Bericht des Londoner
Postamtes vom Valentinstag 1857 vor. Um 9 Uhr Morgens wurden 150,000
Briefe aufgegeben; um 10 Uhr 25,000; um 11 Uhr 175,000; Mittag
12,000--bis zum Abend noch einmal weitere 60,000, so dass an diesem Tage
(ausser den vielen bezueglichen Inseraten der 145,000 Zeitungsnummern)
422,000 Briefe ausgetragen wurden, d.h. zwei- bi
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