nke zielen, sagen uns einige im
Erblassen begriffene Traditionen. Auf dem Walpersberge bei Dresden sitzt
in der Walburgisnacht und zu beiden Sonnenwenden der Teufel auf hohem
Stuhle und vertheilt an die Anwesenden Schwerter, um zu kaempfen. Dieser
Teufel ist Odhin, die Versammelten sind die Einheriar, welche nach
beendigtem Schwertkampfe von den methschenkenden Schlachtjungfrauen
bedient werden. Menzel, Odin 240. Daher tritt an die Stelle Walburgis zu
dieser Festzeit oft auch die huldreiche Frau Holle und bietet den
Verjuengungstrank. Bei thueringisch Arnstadt liegt der kraeuterreiche
Bergwald Walperholz, der einst auf seiner Hoehe ein Walburgiskloster
getragen haben soll. An einer Waldecke, genannt zur Hohenbuche und
Jagdbuche, ist ein Rundplatz, wo niemals Gras und Kraut waechst, denn
dahin ist der Geist einer betruegerischen Bierzapferin gebannt. Sie
heisst Frau Holle, in altvaeterischer Tracht umgeht sie jene Buche und
ruft: Vollmass, Vollmass! Bechstein, DSagb. no. 587. Damit ist die
oel-und aelschenkende Walburg als eine thauspendende Walkuere angedeutet;
noch dazu waltet sie in jenem durch das schon erwaehnte, hier abgehaltene
Maifest der Arnstaedter bedeutsam gemachten Walde. Reynitzsch,
Truhtensteine 187, hat hievon geschrieben. Ausdruecklich erzaehlt die
Walburgislegende (Act. SS. tom. 2, pg. 301, cap. V), wie Fuerstentoechter
an Walburgis Grabe zu Monheim den ankommenden Pilgern Trank und Speise
darreichen. Dabei kommt ein kostbares, im Kreise herum gebotenes
Trinkgefaess (hanapp) ploetzlich abhanden und kann weder wieder zum
Vorschein gebracht, noch die Art seines Verschwindens ermittelt werden.
Doch als die Wallfahrer, wieder auf der Heimreise begriffen, sich ueber
jenen Verlust besprachen, stand es ploetzlich unversehrt vor ihnen in
Mitte ihres Weges. Es wurde ins Kloster zurueckgeschickt und hier als ein
neues Wunderzeichen aufbewahrt. Walburg heisst ferner ein runder
Steinthurm hohen Alters bei der unterfraenkischen Stadt Eltmann, er war
von drei reichen Nonnen erbaut und konnte nicht anders eingenommen
werden als durch ein blindes Ross, das man drei Tage hatte dursten
lassen; alsdann verrieth es durch Stampfen den Belagerern die geheime
Wasserleitung. Im benachbarten Hahnenwalde ist die Sigfrieds- und
Drachensage lokalisirt. Panzer, BS. 1, no. 186. Walbele, Walberles- und
Walburgisberg sind die volksthuemlichen Namen der Erenbuerg, eines hohen
sattelfoermigen Berges beim oberfraenkischen Dorfe Wiesentau;
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