t seinem Schwerte
den Panzer, der weder Haken noch Nesteln hat, von Brust und Armen,
worauf sie erwacht, ein Trinkhorn mit Meth fuellt, dem Befreier
ueberreicht und ihn die Runen gebrauchen lehrt, die Sieg-, Meth-, Sturm-,
Rechts- und Machtrunen. Solche Weisheit bewundernd ruft Sigfried: Keine
andere als dich will ich zum Weibe haben!
Wohin aber in diesem sagenhaften Goettergewimmel mit Walburgis? Auch sie,
obschon sie unter dem Einflusse der Kirche eine ehelos lebende Heilige
geworden ist, war einst eine Schoenheitsgoettin gewiesen, von welcher das
Glueck der ehelichen Liebe und das Gedeihen der laendlichen Arbeiten
ausgieng. Von ihrer Frauenschoenheit berichtet noch eine oberpfaelzische
Sage (Schoenwerth 1, 389), die alle Spuren hohen Alterthums an sich
traegt. Bekanntlich pflegten sich Heiden- und Christenpriester
gegenseitig in Religionsdisputationen ueber die Vorzuege ihrer Himmel und
Himmlischen zu messen, und der Streit endete manchmal damit, dass beide
Theile es auf einen Augenschein, auf ein visum repertum ankommen
liessen. So kommt es zwischen einem Priester und einem Heidenweibe
(Hexe) denn auch einmal zur Frage, wer schoener sei, die Heidengoettin
Walburg oder die Himmelsjungfrau Maria. Der Vorgang ist folgender. Eine
Hexe beichtet ihren Stand einem Geistlichen, erklaert aber auf dessen
Abmahnen, ihren Versammlungen wohne die Mutter Gottes leibhaftig bei, er
moege sie nur bei der naechsten Ausfahrt begleiten und sich selber
ueberzeugen. Am bestimmten Tage setzt sich der Mann mit der Hexe in einen
Wagen und faehrt durch die Luefte, bis man Glocken laeuten hoert. Da senkt
sich der Wagen und man steht in der Mitte einer prachtvollen, mit einer
zahllosen Menge angefuellten Kirche: In der That wandelte auch die Mutter
Gottes leibhaftig auf dein Altar herum, voll Glanz und Schoenheit. Doch
dem Priester schien sie zu ueppig und verfuehrerisch, er sprang auf den
Altar und hob ihr ein verborgen gehaltenes Crucifix mit den Worten unter
die Augen: Bist du die Mutter des Herrn, so sieh hier deinen Sohn! Da
erloschen mit einem mal saemmtliche Lichter, dichte Finsterniss und
Stille herrschte, der Pater stiess sich an rauhen Steinen und als es
gegen Tag gieng, befand er sich im Gemaeuer eines Galgens.--Wir werden
dieselbe hl. Walburg ebenso noch als heidnisch verehrte Venus von der
Kirche selbst angeben hoeren; denn allerdings sind schon die bisher von
ihr gemeldeten Zuege unkirchlich genug: der Hund an der Kette und der
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