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Oblei, franz. pain beni) ueberreichlich an Jedermann ausgetheilt wird. Bevor diese Reduction allgemein durchgesetzt war, gab die Kirche ihren Beduerftigen jeglicherlei Gattung von Speise. So wurde in der Monheimer Kirche unmittelbar nach dem daselbst erfolgten Begraebnisse Walburgis Fleisch, Brod, Kaese, Fische, und Bier unter die Wallfahrer _als Eulogie_ ausgetheilt (A. SS. saec. 3. II, pg. 302), und ebenso wurden von den Letzteren Esswaare und Getraenk jeder Art in die dortige Kirche getragen, um daselbst theils aufgeopfert, theils zum eignen Genusse in Gesellschaft der Andaechtigen gebraucht zu werden. Rinder, Schweine, Brodsaecke und Trinkgeschirre werden genannt, die den Wallfahrern hier entwendet, dann aber unter der Patronin Beistand wunderbar wieder aufgefunden wurden. Der Nachdruck der hievon handelnden Erzaehlungen verbleibt jedoch immer auf dem geweihten Brode. Hierueber hat der unbekannte Bruder Medinbard verschiedene Lieder gesungen, von denen ein kuerzeres hier nachfolgt. Die Begebenheit ist diese. Ein blindgebornes Maedchen zu Kempten hoert Nachts im Traume sagen: Willst du den Wucher der Himmelswolke einmal erblicken und die gruene Breite der Gefilde, so back weisse Spendbrode und trage sie zum Walburgisgrab in Monheim. Das Maedchen thats, ueberbrachte dahin die Brode und liess sie auf den Altar legen. Da erschienen zwei Klosterhuehner am Altare, "duae gallinae, id est Sanctimoniales geminae", welche sie bereits in ihrem Traume erblickt hatte, frassen die Brode weg, untersuchten den Grund des Erscheinens der Blinden somit angelegentlich und das Maedchen war darueber sehend geworden (ibid. pag. 300). Verwunderlich bleiben hier diese auf dem Altar weidenden Huehner. Sie lassen nicht auf die gewoehnlichen Zinshuehner schliessen, von denen in der lex Alam. 22 gesagt ist, dass die Leibeignen regelmaessig fuenfe der Kirche zu entrichten haben (Grimm RA. 374), denn deren Weideplatz ist nicht der Altar; es muessen vielmehr heilige gewesen sein, und als solche galten einst die weissen (Troll, Gesch. von Winterthur 7, 183) und gelten noch die schwarzen. Letztere werden noch fuer heilsame Thiere gehalten (Schoenwerth, Oberpf. Saga 1, 346), der Gefahr entgangen sein und ein schwarzes Huhn kirchlich geopfert haben ist altbairisch synonym. Schmeller Wtb. 2, 199. Im Uebrigen ist das Huhn, sowie das Ei, allgemeines Symbol der Fruchtbarkeit, besonders der ehelichen. Des Morgens nach der Brautnacht wurde dem Ehepaar das ge
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