ine Krone auf dem Haupte, ihre Schuhe sind feurig
(golden), in den Haenden traegt sie einen dreieckigen Spiegel (der alles
Zukuenftige zeigt) und eine Spindel (wie Berchta). Ein Trupp weisser
Reiter (Schimmelreiter) strengte sich an, sie einzuholen. So sah sie
auch ein anderer Bauer, welcher Regen fuerchtend Nachts noch sein
Getreide einfuehrte (das mandelweise aufgeschobert noch draussen lag).
Die Heilige bat ihn, sie in eine Garbe zu verstecken. Kaum hatte ihr der
Bauer willfahrt, als die Reiter vorueber brausten. Des andern Morgens
fand er in den heimgefuehrten Aehren statt Roggen Goldkoerner. Daher wird
die Heilige auch abgebildet mit einer Garbe. So sieht man ferner,
erzaehlt Vernaleken, Alpensag. S. 75, zwischen den Orten Strass und Lind
in Untersteiermark neben einem Tannenwalde zur Zeit des Vollmondes eine
Gestalt gehen, die statt des Kopfes eine feurige (goldne) Garbe traegt.
Diese Erscheinungsweise war in den kleinen Staedten des bair.
Frankenwaldes am Walburgistag Anlass zu einer gemeinsamen
Volksbelustigung gewesen.
Plaetze, Strassen und Haeuser waren da mit Birkenreisern besteckt: Den
Festumzug eroeffnete der Walber, ein vom Scheitel bis zur Zehe in Stroh
gewickelter Mann, dem die Aehren in Form einer Krone ueber dem Kopfe
zusammengebunden waren. Alle Gewerksleute mit den Emblemen ihres
Handwerkes begleiteten ihn, zu Spott und Trutz (gegen den hinter den
Ofen treibenden Winter) ihre Hantierung ausuebend. Heute gilt dorten nur
noch der vor dem Wirthshause aufgepflanzte Walberbaum, den der zum
Spassmacher herabgesunkene Stroh-Walber umtanzt: Bavaria III, 1, 357. In
Niederoesterreich sind besonders die Erntetage der hl. Walburg geweiht,
sie durchgeht da alle Aecker, Matten und Gaerten und traegt die schon
vorhin erwaehnte Spindel mit sich, die mit einem sehr feinen Faden
vollgeweift ist. Nachdem sie auch hier auf ihrer Flucht vor dem
Schimmelreiter vom erntenden Bauern in eine Garbe gebunden und auf den
Wagen geladen ist, bekommt dieser des andern Tages statt Korn Gold
auszudreschen. Vernaleken, Alpensag. S. 110. 371. Der den Lohjungfern
und Moosfraeulein nachsetzende Schimmelreiter, der sie quer ueber sein
Ross legt und die sich Straeubenden in Stuecke reisst, hat sich in der
franzoesischen Legende zweimal verkoerpert und kirchlich lokalisirt. Um
die Liebe Solangia's, einer Winzerstochter aus dem suedfranzoes. Dorfe
Villemont, hatte der Oberherr der Provence vergebens geworben, er jagte
ihr daher zu Pferde n
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